14.02.2018 - 1. FC Köln

1. FC Köln nimmt ausführlich zu Konflikt mit Ultras Stellung


Der 1. FC Köln hat eben einen ausführlichen Text veröffentlicht, in dem den Fans und Mitgliedern des Vereins der aktuelle Konflikt mit den Kölner Ultràgruppen aus Sicht des Vereins detailliert erklärt wird. Angesprochen werden u.a. verhängte Stadionverbote, der abgebrochene Dialog und Vorgaben für Choreografien.


Beim 1. FC Köln will man mit der ausführlichen Stellungnahme für Transparenz sorgen und erklären „worum es wirklich geht“. Auch richtet sich die Stellungnahme an die Ultras selbst und fordert diese zur Wiederaufnahme des Dialogs auf. So sei der aktuelle Konflikt durch „massive Regelverstöße“ der Kölner Ultras verursacht, auf die der 1. FC Köln mit der Verhängung von Stadionverboten reagierte.

„Der 1. FC Köln hätte den Weg interner Gespräche gerne fortgesetzt, er sieht sich jedoch gezwungen, sich auch öffentlich zu erklären. Wir wissen, dass dies eine weitere Verhärtung der Position der angesprochenen Ultra-Gruppen zur Folge haben kann, halten es aber für vorrangig, dass alle Fans und Mitglieder die Gründe für das derzeit gestörte Verhältnis zwischen dem Club und Teilen der Ultra-Gruppen kennen. Denn genau darum geht es: um das Verhältnis zu einem Teil der Ultra-Gruppen“, heißt es in der von Präsidium, Geschäftsführung, Aufsichtsrat, Beirat sowie Teilen des Mitgliederrats des 1. FC Köln unterzeichneten Stellungnahme.


Zur Anmeldung von Choreografien stellt der 1. FC Köln klar, dass Choreografien nur genehmigt werden, wenn der Anmelder der Aktion unterschreibt, für mögliche Verbandsstrafen, die durch die Aktion verursacht werden, zu haften. Der 1. FC Köln stellt hierzu klar, dass die Klausel nur gelten würde, wenn die Choreografie anders ablaufen, als als in der Anmeldung dargestellt. Im Müngersdorfer Stadion werden wegen dieser Klausel schon seit vielen Monaten keine angemeldeten Choreografien mehr durchgeführt.

Zu den in der Sommerpause vom 1. FC Köln verhängten 64 Stadionverboten heißt es in dem heutigen Statement: „Die Stadionverbote sind eindeutig Konsequenzen aus schwerwiegenden, individuellen Verstößen gegen die Stadionordnung. Sie waren nur gegen Personen gerichtet, gegen die tatsächlich Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aufgenommen worden waren.“

Weiter machte der 1. FC Köln heute öffentlich, dass es vor Beginn der Saison 2017/2018 von den Ultras die Forderungen aufgestellt wurden, dass alle Stadionverbote aus dem Sommer 2017 aufgehoben werden, ein Lagerraum wieder für alle Gruppen freigegeben wird und die bereits erwähnte Choreo-Klausel wieder aufgehoben wird. Andernfalls drohte die Ultràszene laut Vereinsangaben mit der Einstellung des Dialogs: „In dem Bewusstsein, dass die Stadionverbote für die Betroffenen, unter denen viele bis dahin nicht auffällig gewordene 'Nachwuchsultras' waren, in einer Europokalsaison besonders hart sind, hat der FC daraufhin mehrere Kompromissangebote gemacht. Er war bereit, die auf ein Jahr befristeten Stadionverbote ab dem 1. November 2017 zur Bewährung auszusetzen und vorzeitig zu beenden, wenn es in den problematischen Spielen gegen Hoffenheim und Leipzig sowie bei den ersten beiden Spielen in der UEFA Europa League kein gravierendes Fehlverhalten der Ultras geben sollte. Zudem sollte die Nutzung des Raums für Ultra-Gruppen wieder möglich sein, wenn garantiert wird, dass er nicht zur Vorbereitung von nicht genehmigten Aktionen genutzt wird und kein Material darin gelagert wird, das laut Stadionordnung verboten ist. Nur eine Änderung der Choreo-Klausel sollte es nicht geben. Diesen Kompromiss lehnten die Vertreter der Ultras ab“, heißt es dazu im ausführlichen Statement des Vereins.

Weiter wird in dem Vereinsstatement betont, dass keine Anteile an chinesische Investoren verkauft würden und es werden Themen wie die Mitgliederinitiative „100proFC“, die AG Fankultur und die Vorfälle beim Europa League Auswärtsspiel in Belgrad angesprochen. Den Ultras wird vorgeworfen, eine sportliche Krise genutzt zu haben, um bei „Ultra-spezifischen Themen“ die Vereinsführung zu kritisieren.


Abschließend stellt der 1. FC Köln konkrete Forderungen an die Ultras: „Kehrt zum Dialog zurück, respektiert die Vielfalt der Fankulturen beim FC, haltet euch an eure Selbstverpflichtungen zu Pyrotechnik ('Keine Böller, keine Leuchtspurmunition, kein Werfen'), Fairplay, Respekt und Gewaltverzicht, akzeptiert die Regeln und die Gremien des 1. FC Köln, unterstützt unsere Teams in guten und in schlechten Zeiten“. Ob das Statement des Verein zu einer Beruhigung der Lage und zur Wiederaufnahme des Dialogs oder zum Gegenteil führen wird, bleibt abzuwarten. (Faszination Fankurve, 14.02.2018)

Hier geht es zum ausführlichen Statement des 1. FC Köln.

Fanfotos 1. FC Köln




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