Am gestrigen 08. September 2019 wurden die Sportfreunde Siegen 120 Jahre alt. Schon am Samstag beim Oberliga Westfalen-Heimspiel gegen Westfalia Rhynern wurde dieser runde Geburtstag gefeiert. Zu sehen gab es eine Choreografie und eine Pyroaktion. Nach Abpfiff kam es noch zu einer Auseinandersetzung.
„Geboren durch die Hüttenmänner, erbaut auf Stahl und Erz - Hart und stur, doch sei die sicher, ewig schlägt dein Herz!“, lautete das Motto der Choreografie, die beim Einlaufen der Mannschaften in Leimbachstadion gezeigt wurde. Dazu wurde auf der Gegengerade eine Blockfahne ausgebreitet, auf der eine goldene 120 auf rot-weißem Hintergrund abgebildet war. Nachdem die Blockfahne wieder unten war, zündeten Ultras der Sportfreunde roten Rauch, um die Jubiläumschoreografie abzuschließen.
Der Verein, der heute in der Oberliga Westfalen spielt, wurde am 08. September 1899 gegründet, trug damals noch den Namen Fußballclub Jahn Siegen und war eine Abteilung des TV Jahn Siegen. Seit 1923 heißt der Verein, bis auf eine kurze Ausnahme nach dem 2. Weltkrieg, Sportfreunde Siegen. Der größte Erfolg des Vereins war der Gewinn der deutschen Amateurmeisterschaft im Jahr 1955.
Die Gäste aus Rhynern gingen am Samstag vor 764 Zuschauern im Leimbachstadion bereits nach sechs Minuten durch ein Tor von Lennard Kleine in Führung. Jacob Pistor sorgte in der 24. Minute jedoch für den Ausgleich zum 1:1 Endstand. Im Anschluss an die Party wurde mit Livemusik und einem DJ auf einer Bühne am Leimbachstadion in den 120. Geburtstag der Sportfreunde Siegen gefeiert. Doch nach Abpfiff der Oberliga-Partie kam es noch zu einem Vorfall, der die Stimmung deutlich trübte.
So sollen Personen im Leimbachstadion aufgetaucht sein, die sonst nicht zu Spielen der Sportfreunde Siegen gehen, aber der rechtsradikalen Szene angehören sollen und die Fans der Sportfreunde provozierten. Laut Berichten von Lokalzeitungen gehören die Personen, die sich eine Auseinandersetzung mit Fans der Sportfreunde Siegen lieferten, der rechten Kleinstpartei „Der III. Weg“ an. Wegen der Vorfälle rückten Polizisten an.
„Der Verein Sportfreunde Siegen distanziert sich ausdrücklich von jeder Form der gewalttätigen politischen Auseinandersetzung. Wir verurteilen weiterhin jegliche rechtsradikalen Tendenzen auf das Schärfste und werden diese in keiner Weise in unserem Stadion dulden. Wir werden dafür Sorge tragen, dass die von uns identifizierten Personen keinen Zutritt mehr in unser Stadion erhalten. Die Auseinandersetzung am Samstag war eine gezielte Aktion, die von wenigen Personen initiiert wurde, die nicht zu den regelmäßigen Besuchern der Sportfreunde-Spiele gehören, sondern der rechtsradikalen Szene zugeordnet werden müssen. Einziges Ziel der Aktion war, die Jubiläumsfeierlichkeiten zu nutzen, um Aufmerksamkeit zu erreichen und ein friedliches Jubiläumsfest zu stören oder zu verhindern. Wir werden daher diese Personen mit einem unbefristeten Stadionverbot belegen, sodass sie künftig keinen Zugang mehr zu unserem Leimbachstadion erhalten werden. Für rechtsradikale Tendenzen gibt es in unserem Verein null Toleranz“, verurteilt der Vorstand der Sportfreunde Siegen die Vorfälle im Nachgang des Oberliga-Heimspiels. Auf das Jubliäumsspiel der Sportfreunde Siegen folgt am kommenden Wochenende nun das Stadtderby gegen den 1. FC Kaan-Marienborn. (Faszination Fankurve, 09.09.2019)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
