Weil Preußen Münster-Fans nach dem Hinspiel im November 2018 die Fanschals mehrerer TSV 1860 München-Fans in Münster klauten, reagierten 1860-Fans am Samstag beim Rückspiel mit einem Spruchband zum Thema. Im Gästeblock wurden die geklauten Schals später noch präsentiert und verbrannt.
„Münster 11/2018: Schweigend das Spiel anschauen und dann Normalos Fanschals klauen - Ihr Helden“, war am Samstag auf dem Spruchband der Löwenfans in der Stehhalle des Grünwalder Stadions zu lesen. Die Löwenfans spielten damit nicht nur auf den Klau von Fanschals an, sondern auch darauf, dass es zu dieser Zeit im Preußenstadion keinen organisierten Support gab, da sich die Ultràgruppen im Protest befanden bzw. aufgelöst hatten. Erst in dieser Saison erfolgte ein Neustart in der Münsteraner Ultràszene.
Die Groundhoppers 1860 haben sich zum Schal-Diebstahl in der Hinrunde und der Präsentation des geklautes Materials am Samstag ausführlich zu Wort gemeldet und dabei scharfe Kritik an beteiligten Preußen Münster-Fans geübt: „Nach der Begegnung gab es jedoch unschöne Szenen und normalen Löwenfans, die teilweise mit Kindern unterwegs waren wurden die Fanschals geklaut. Auch im Rückspiel zeigte ein Teil der Münsteraner ihre asoziale Fratze als vor dem Gästebereich offensichtlich gewaltsam gestohlene Löwenschals präsentiert wurden. Die entwendeten Schals waren aber erst nach dem Spruchband der Stehhalle am Zaun zu sehen. Für uns ist dieses beklauen von 'Normalos' und das anschließende Präsentieren dieser Fanutensilien mit das asozialste, was derzeit in deutschen Stadien zu beobachten ist. Wir bezeichnen die dafür Verantwortlichen als bedauernswerte, ehrlose und ohne jegliches Selbstbewusstsein ausgestattete Grattler! Schamts eich! Ein Lob an die aktive Fanszene der Löwen, die sich an diesem völlig sinnfreien Schwachsinn gottlob nicht beteiligt!“, so die Sicht der Groundhoppers 1860.
Preußen Münster gewann das Auswärtsspiel am Samstag in München durch ein Tor von Dadashov in der 31. Minute mit 1:0. Ein Teil der Gästefans reiste zu dem Spiel mit einem selbstverwalteten Sonderzug an. In der Westkurve zeigten die Heimfans vor Anpfiff eine optische „Sechzig im Sechzger“-Aktion, mit der die gleichnamige Kampagne beworben wurde. Dazu wurden tausende weiße Luftballons hochgehalten. „Sechzig im Sechzger“ ist eine am Freitag gestartete Kampagne von Löwenfans, die sich zum Ziel gesetzt hat, die positiven Begleiterscheinungen von Sechzig im Sechzgerstadion in den Fokus zu rücken und für einen ligaunabhängigen Verbleib des Vereins in Giesing einzutreten. Hier gibt es weitere Informationen zu dieser Kampagne. (Faszination Fankurve, 15.04.2019)
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