01.07.2017 - TSV 1860 München

1860-Investor Ismaik reicht Beschwerde gegen 50+1 ein


TSV 1860 München Investor Hasan Ismaik macht offenbar Ernst. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte der Jordanier, dass er offiziell Beschwerde gegen die 50+1 Regel im deutschen Fußball beim Bundeskartellamt eingereicht habe. Ismaik will 50+1 damit wie angekündigt zu Fall bringen.

Der Investor, der vor sechs Jahren beim TSV 1860 München einstieg und die Aktienmehrheit, aber nicht die Stimmenmehrheit an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft von 1860 München hält, erklärte der Zeitung, dass er, wenn nötig, bis vor den Europäischen Gerichtshof ziehen würde, um 50+1 zu Fall zu bringen.

Auch via Facebook meldete sich Ismaik zum Thema zu Wort und erklärte: „Heute habe ich mich entschlossen, die Klage gegen diese aberwitzige 50+1-Regel einzureichen. Ich wollte dies eigentlich nie tun, weil ich die Gesetze in Deutschland immer respektiert habe. Doch durch die traurigen Ereignisse der letzten Wochen sehe ich mich leider gezwungen, diesen Weg zu beschreiten. Diese Regel ist eine Scheinregel, die den deutschen Fußball nicht schützt, sondern ihm extrem schadet. Leider bin ich 2011 in diese Falle getappt. Ich hatte gute Absichten, dem TSV 1860 zu helfen. Warum lässt der DFB zu, dass diese Regel nicht bei allen Vereinen gleich angewandt wird? Warum gilt nicht gleiches Recht für alle? 50+1 ist ein Farce. Ich werde all meine Kräfte einsetzen, damit 50+1 fällt. Beim TSV 1860 verstecken sich ehrenamtliche Funktionäre hinter 50+1. Sie verwalten meine Millionen und lachen mich aus. Eigentlich sollten Fußballvereine wie Wirtschaftsunternehmen geleitet werden, von Profis. Bei 1860 dagegen wird der Verein wie eine Würstchenbude geführt. Dieses Problem zieht sich seit Jahrzehnten durch diesen wunderbaren Verein. 2011 war der Klub pleite. Was hat 1860 daraus gelernt? Nichts! Kein anderer Investor auf dieser Welt, würde diese Spielchen tolerieren... Besonders enttäuscht mich auch die Haltung von Dr. Rainer Koch. Einerseits versucht der DFB mit 50+1 den Kommerz zu unterbinden, andererseits organisiert der Verband für Chinas U20-Nationalmannschaft einen Startplatz in der Regionalliga. Mehrere Verein in Deutschland kritisieren das Verhalten des DFB völlig zurecht. Mir liegt 1860 sehr am Herzen, allerdings braucht es dazu endlich ein Umdenken in der Führungsetage und bei den Mitgliedern.“

Durch die 50+1 Regel wird sichergestellt, dass bei ausgegliederten ersten Mannschaften der Stammverein die Stimmenmehrheit an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft hält. Offizielle Ausnahmen gibt es schon lange bei Bayer Leverkusen und beim VfL Wolfsburg. Experten rechnen schon seit Jahren damit, dass die 50+1 Regel vor europäischen Gerichten zu Fall gebracht werden könnte, wenn nur ein Investor klagen würde. Dieser Punkt könnte nun erreicht sein. (Faszination Fankurve, 01.07.2017)

Fanfotos TSV 1860 München




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