In München-Obergiesing wurde zuletzt ein eigentlich unter Denkmalschutz stehendes Handwerkerhaus abgerissen. Nachdem Anwohner laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung einen ersten Abrissversuch noch verhindern konnten, wurde das Haus am Freitag abgerissen.
Mit einem Bagger sollen Arbeiter das Haus am Freitag um 16:00 Uhr innerhalb von 20 Minuten eingerissen haben. Nur wenige Stunden später zeigten TSV 1860 München Fans beim Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt im Grünwalder Stadion ein Spruchband, das sich ebenfalls gegen Gentrifizierung im Stadtteil Giesing richtete. Nachdem eine Mieterin verstarb, die zu ihren Lebzeiten auf faire Mietpreise achtete, erbten die SOS-Kinderdörfer ein Haus in Giesing. Nach Sanierungsankündigungen befürchten die bisherigen Mieter nun deutlich höhere Mietpreise. Dadurch könnten zahlreiche Mieter aus dem ehemaligen Arbeiterviertel Giesing vertrieben und die Gentrifizierung somit ein kleines Stück weiter getrieben werden. Die Mietpreise in Giesing stiegen in den letzten Jahren deutlich an. „SOS! Der Luxus-Sanierer kommt. Solidarität mit den Mieter. Giesing bleibt Workingclass! Kinderdorf verpisst euch!!!“, schrieben die Löwen Fans deshalb auf ein Plakat.
Nach dem gestrigen Landespokalspiel gegen Unterföhring gingen Ultras und Fans von 1860 München zudem mit auf die Straße, um gegen den am Freitag durchgeführten Abriss zu protestieren. Die aktive Fanszene von 1860 München bezieht somit zu Themen, die innerhalb des Stadtteils aktuell diskutiert werden, Stellung und positioniert sich durch die Proteste gegen Gentrifizierung für die bisherigen Einwohner von Giesing, der Heimat der Löwen. Laut Angaben des Vorsängers der Münchner Löwen wohnen aktuell etwa 90 Prozent der aktiven Löwenfans in Giesing. (Faszination Fankurve, 06.09.2017)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
