Während die SV Waldhof Mannheim-Fans beim gestrigen Montagsspiel während der ersten 19:07 Minuten, wie von den Ultras Mannheim angekündigt, mit einem Stimmungsboykott gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit protestierten, wurden die Ultras vom TSV 1860 München noch außerhalb des Carl-Benz-Stadions kontrolliert.
Die Ultras vom TSV 1860 München stiegen laut Polizeiangaben gegen 17:50 Uhr an der Bahnunterführung „Riedbahnbrücke“ auf der Straße „Theodor-Heuss-Anlage“ in unmittelbarer Nähe zum Carl-Benz-Stadion aus ihrem Bus aus. Die Polizei wirft diesen Gästefans vor, eine Auseinandersetzung mit Waldhof Mannheim-Fans gesucht zu haben. Doch zu zu Auseinandersetzungen kam es während des gesamten gestrigen Abends nicht, wie die Polizei bestätigte: „Vor dem Spiel, während des Spiels und auch nach dem Spiel kam es nach derzeitigem Kenntnisstand zu keiner gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Fußballanhängern“, so die Polizei Mannheim.
Trotzdem wurden alle etwa 45 Businsassen von der Polizei kontrolliert. Deshalb verpassten diese 1860-Fans fast die komplette erste Halbzeit und betraten den Gästeblock erst kurz vorm Pausenpfiff. Die Beamten warfen der Busbesatzung vor, die Auseinandersetzung mit Heimfans gesucht zu haben, weshalb vor Ort anwesende Polizisten eine mögliche gewalttätige Auseinandersetzung verhindert hätten. Bei der Personalienkontrolle der Gästefans wurden von der Polizei Vermummungsgegenstände, Handschuhe und Kleinstmengen an Betäubungsmitteln sichergestellt.
Nachdem die 1860-Ultras dann zur Halbzeitpause im Gästeblock waren und ihre Fahnen aufgehangen hatten, war auch das Banner des Ultrà-Dachverbandes Münchner Löwen zu sehen. Mitte der zweiten Halbzeit gab es im Gästeblock dann eine Pyroshow, bei der zahlreiche Bengalische Fackeln und Stroboskope entzündet wurden, die passend zur von den Ultras ausgerufenen „Alle in Weiß nach Mannheim“-Mottotour ebenfalls die Farbe Weiß hatten. Vereinzelt kamen auch Böller und Raketen zum Einsatz. Vorm Gästeblock hing zudem noch eine „Montagsspiele abschaffen“-Botschaft. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie wegen der Pyroshow für einen kurzen Moment. Später zündeten 1860-Fans im Gästeblock noch mehrfach einzelne Fackeln.
Der TSV 1860 München lag vor 14.221 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion während der Pyroshow bereits mit 3:0 zurück. Kurz vor Abpfiff fiel sogar noch das 4:0 für den Aufsteiger aus der Kurpfalz und komplettierte somit den gebrauchten Tag für die 1.800 auf einen Montag mitgereisten Löwenfans.
Bereits gegen 15:00 Uhr sollen vor dem Spiel in der Innenstadt von Mannheim in der Nähe zum dortigen Hauptbahnhof fünf Gästefans im Alter zwischen 15 und 19 Jahren von etwa 15 Waldhof-Fans abgepasst worden sein. Unter Androhung von Gewalt sollen die 1860-Fans laut Polizeiangaben den Waldhof-Fans insgesamt sieben Fanartikel ausgehändigt haben, bevor die Waldhof-Fans in Richtung Hauptbahnhof geflüchtet seien.
Video zeigt die Stimmung und die Pyroaktionen:
Um 18:20 Uhr soll zudem ein Waldhof-Fan eine Flasche auf einen Münchner Fanbus geworfen haben, weshalb der alkoholisierte Mann laut Polizeiangaben vorläufig festgenommen und erst nach Ende der Partie wieder entlassen wurde. An dem Bus soll kein Schaden entstanden sein. (Faszination Fankurve, 06.08.2019)
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