21.05.2020 - 3. Liga

3. Liga wird ab dem 30. Mai 2020 fortgesetzt


Die Saison 2019/2020 der 3. Liga wird ab dem 30. Mai 2020 mit Geisterspielen fortgesetzt. Dies gab der DFB heute bekannt. Die spieltechnische Voraussetzung dafür habe das DFB-Präsidium mit einer aktuellen Anpassung des Rahmenterminkalenders geschaffen.

Die Rückkehr in den Spielbetrieb erfolge unter Berücksichtigung der politischen Verfügungslagen. In zahlreichen Bundesländern liegen inzwischen positive Bescheide für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor, auch für die 3. Liga. Der Saisonfortsetzung zugrunde liegt das Hygienekonzept, das DFB und DFL gemeinsam für alle Profiwettbewerbe im deutschen Fußball erarbeitet haben und das in der Bundesliga sowie 2. Bundesliga bereits entsprechend zur Anwendung kommen soll.

Nach knapp dreimonatiger Spielpause wird die 3. Liga mit dem 28. Spieltag fortgesetzt. Der Rest der Saison wird durchgehend im Rhythmus englischer Wochen absolviert, elf Spieltage sind noch auszutragen. Beendet werden soll die Saison mit dem 38. Spieltag am 04. Juli 2020. Die anschließende Relegation zur 2. Bundesliga soll bis zum 11. Juli 2020 abgeschlossen sein. Terminliche Abweichungen, beispielsweise durch etwaige Mannschaftsquarantänen bedingt, sind weiterhin möglich.

„Die 20 Klubs der 3. Liga sind in Kenntnis gesetzt. Die Vereine, an deren Standorten per Verfügungslage noch kein Profispielbetrieb erlaubt ist, sind nun noch einmal dazu aufgefordert, in aktive Klärung mit den zuständigen Behörden zu treten. Sollte einem Klub zum Zeitpunkt eines Heimspiels nicht sein gewohntes Stadion zur Verfügung stehen, müsste er gemäß Statuten in eine andere Spielstätte ausweichen“, teilte der DFB vor allem im Hinblick auf den 1. FC Magdeburg und den Halleschen FC aus Sachsen-Anhalt sowie den FC Carl Zeiss Jena aus Thüringen mit, weil in diesen Bundesländern noch unklar ist, ob zum Zeitpunkt 30. Mai wieder Profifußball gespielt werden darf.


DFB-Präsident Fritz Keller erklärte zum Re-Start der 3. Liga: „Es ist wichtig und nötig, dass nun Klarheit über den weiteren Fahrplan in der 3. Liga herrscht. Die 3. Liga ist eine bundesweite Profispielklasse, negative politische Verfügungslagen an vereinzelten Standorten dürfen hier nicht den deutschlandweit mehrheitlich möglichen Spielbetrieb komplett unterbinden. Wir hoffen sehr, dass letztlich ein einheitliches Bild herrschen wird und überall in der 3. Liga wie geplant wieder der Ball rollt. Wir haben durchaus positive Signale erhalten. Uns allen muss immer wieder bewusst sein: Wir erleben eine Ausnahmesituation, in der es keine einfachen Lösungen gibt.“

Die ersten zwei Spieltage nach dem Re-Start sind bereits zeitgenau angesetzt. Die 3. Liga beginnt mit sieben Spielen am Samstag den30. Mai 2020 und drei Partien am Sonntag den 31. Mai 2020. An den übrigen Wochenendspieltagen verteilen sich die zehn Spiele jeweils auf eine Begegnung am Freitag, sechs Partien am Samstag und drei Spiele am Sonntag. An den Spieltagen unter der Woche werden jeweils fünf Partien dienstags und fünf mittwochs ausgetragen.

„Nachdem die spieltechnischen Voraussetzungen geschaffen sind, wird sich am Montag noch der Außerordentliche DFB-Bundestag mit der Fortsetzung der Saison in der 3. Liga beschäftigen. In der Sitzung des höchsten Gremiums des Deutschen Fußball-Bundes mit seinen 262 stimmberechtigten Delegierten steht zudem die Gründung einer Task Force 'Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga' zur Abstimmung. Zu einer gegebenenfalls nötigen Entscheidung über einen möglicherweise später doch noch erforderlichen Abbruch der Saison und zu der Frage, wie in diesem Fall mit der Auf- und Abstiegsregelung sowie der folgenden Spielzeit zu verfahren wäre, soll der Außerordentliche DFB-Bundestag gemäß vorliegendem Antrag den DFB-Vorstand ermächtigen“, so die Mitteilung vom DFB weiter. (Faszination Fankurve, 21.05.2020)

Update: Sowohl der FC Carl Zeiss Jena, als auch der Hallesche FC haben angekündigt, gegen die Entscheidung des DFB juristische Schritte einzuleiten. Die Drittligisten aus Thüringen und Sachsen-Anhalt dürfen in ihren Bundesländern bisher nicht als Mannschaft trainieren oder Spiele austragen.

Der FC Carl Zeiss Jena gab am Donnerstag folgende Erklärung ab: „Der FC Carl Zeiss Jena reagiert auf diese Verlautbarung mit Unverständnis. So wurde mit der heutigen Pressemitteilung des DFB neuerlich ein Starttermin vorbei an Politik und Logik verkündet. Dieser Termin ist zeitlich unmöglich umsetzbar, gefährdet die Gesundheit der Spieler und missachtet selbst die Präambel der eigenen DFB Satzung, in der es heißt, dass 'der DFB in sozialer und gesellschaftspolitischer Verantwortung handelt und sich in hohem Maße dem Gedanken des Fair Play verbunden fühlt'. Aus Sicht des FC Carl Zeiss Jena ist klar, dass diese Saison bis zum 30.06.2020 nicht mehr im fairen Wettbewerb zu beenden ist. Diese am 30. Mai wieder zu starten, ist für die allermeisten Drittligisten unmöglich - und für den FC Carl Zeiss Jena vor dem Hintergrund der in Thüringen geltenden Verordnungen insbesondere. So ist es nach geltender Verfügungslage bis einschließlich 5. Juni nicht möglich, den Trainings- und Wettkampfbetrieb wieder aufzunehmen. Der FC Carl Zeiss Jena wird nach dem heutigen Feiertag am morgigen Freitag rechtliche Schritte einleiten.“

Der Hallesche FC teilte mit: „Gemäß der aktuellen Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt, die in dieser Woche noch einmal verlängert wurde, ist der Trainings- und Wettkampfbetrieb bis einschließlich 27. Mai untersagt. Bis dahin ist ausschließlich ein Training in Kleingruppen mit maximal fünf Spielern möglich. Der HFC hat, nachdem dies am 4. Mai in Sachsen-Anhalt erlaubt wurde, unverzüglich die medizinischen Voraussetzungen mit der Durchführung von zwei Tests auf Covid-19 geschaffen und ist am vergangenen Sonntag unverzüglich ins Kleingruppentraining eingestiegen. Der Verein hält sich selbstverständlich an die behördliche Verfügungslage, die weitergehende Trainingsmöglichkeiten ausschließt und auch keine Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung vorsieht. Schließlich macht auch der DFB jede Aufnahme des Spielbetriebes in der 3. Liga von der Zustimmung der Behörden abhängig. Der HFC versucht damit auch ohne Erinnerungen von Seiten des DFB sein Möglichstes, um einen Spiel- und Trainingsbetrieb, so er denn im heimatlichen Sachsen-Anhalt erlaubt wird, vorzubereiten. Allerdings gehört es zu unserem Selbstverständnis als mitgliedergeführter Verein, dass wir nach Außen unsere Meinung klar vertreten. Dies haben wir bei der Frage der Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der 3. Liga von Beginn an getan – in großer Einigkeit der dafür von den Mitgliedern gewählten Vereinsorgane Vorstand und Verwaltungsrat und in intensiver Diskussion mit unseren Fanvertretern. Nach wie vor halten wir eine schnelle Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der 3. Liga mit Geisterspielen für die falsche Entscheidung. Dies haben wir zusammen mit sieben weiteren Drittligisten in einer gemeinsamen Erklärung am 17. April auch öffentlich kundgetan. Darin wurden sachlich neben den aus unserer Sicht plausiblen Gründen für einen Abbruch der Saison auch sehr konkrete Vorschläge für das weitere Vorgehen eingearbeitet. Vor diesem Hintergrund kann der Vorstand des HFC die Forderung von DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch nach „konkreten Lösungsvorschlägen“ bei einem Auslaufen der Saison 2019/20 nicht nachvollziehen. Sie liegen, für jeden öffentlich einzusehen, schon seit Langem vor. Unabhängig von dieser Haltung bereitet sich der HFC im Rahmen seiner Möglichkeiten auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebes vor, sollte es die behördliche Verfügungslage in allen Bundesländern zulassen und der DFB-Bundestag für eine Fortsetzung der Saison 2019/20 stimmen.“






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