Etwa 400 1860 München Fans reisten gestern trotz Boykottaufruf der aktiven Fanszene nach Leipzig und sahen dort eine 2:1 Niederlage der Löwen. Die Ultras von 1860 München reisten am Samstag zum Spiel der zweiten Mannschaft nach Aschaffenburg. Bei Rückankunft in München kam es zu Vorfällen.
Die 400 Löwenfans im Gästeblock sahen gestern zunächst, wie der TSV 1860 in der 50. Spielminute in Führung ging. Doch Rasenballsport Leipzig drehte das Spiel durch Tore in der 64. und 77. Spielminute unter den Augen von 1860-Investor Hasan Ismaik.
Während Gruppen der aktiven Fanszene, wie Giasinga Buam, Cosa Nostra, Münchner Freiheit, Sechzig im Allgäu, Panzerknacker, Azzurro Monaco, Drunkarts und Blue Blood Fanatics das Spiel in Leipzig aus Protest gegen Red Bull boykottierten (Faszination Fankurve berichtete), reisten andere 1860 Fans in Zentralstadion.
„Wir wollen in erster Linie unsere Mannschaft unterstützen und halten nichts von dem Boykott der Ultras. Klar, Leipzig hat keine gewachsene Tradition, aber muss man sie deswegen gleich verteufeln?“, sagte Günther Hölzl von den Löwenfreunde Mitterskirchen, die mit einem ganzen Bus nach Leipzig fuhren, gegenüber „Die blaue 24“.
Die aktive Fanszene organisierte als Alternativprogramm bereits am Samstag den Besuch des Regionalliga Bayern Spiels der zweiten Mannschaft von 1860 München bei Viktoria Aschaffenburg. Etwa 400 Fans und damit genauso viele Löwenfans wie am Folgetag in Leipzig, folgten dem Aufruf der aktiven Fanszene und unterstützten die Amateure der Löwen lautstark mit Zaun- und Schwenkfahnen und konnten einen 2:1 Sieg feiern.
Bei der Rückankunft am Hauptbahnhof in München kam es am Samstag laut Polizeiangaben zu mehreren Angriffen von TSV 1860 Fans auf Fans des FC Bayern München, die dort nach Ende des Heimspiels gegen Werder Bremen verweilten. Kurz vor 23 Uhr kamen nach Polizeiangaben 60 Löwenfans aus Aschaffenburg wieder in München an. Ein 22 Jahre alter 1860-Fan soll direkt versucht haben einen Bayern Fan zu schlagen. Ein Bundespolizist will den Schlag noch abgewehrt haben. Als der Löwenfan festgenommen wurde, soll von anderen Fans eine Flasche auf die Polizisten geworfen worden sein, die einen Beamten am Ellenbogen traf und eine Platzwunde verursacht haben soll. In der Schalterhalle des Hauptbahnhofs soll ein weiterer Bayern Fan wenig später von zwei Löwenfans attackiert worden sein. Diese sollen dem Bayern München Fan in den Rücken gesprungen sein. Anschließend wurden sie festgenommen. (Faszination Fankurve, 14.03.2016)
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