18.07.2018 - Hannover 96

50+1: Hannover 96 kündigt rechtliche Schritte an


Nachdem das DFL-Präsidium heute bekannt gab, den Antrag von Hannover 96 und Martin Kind auf Ausnahme der 50+1-Regel abzulehnen und die DFL ein Verfahren beim Bundeskartellamt ankündigte (Faszination Fankurve berichtete), haben mittlerweile sowohl Hannover 96, als auch die Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 Stellung bezogen.

In einem Statement auf der Vereinswebseite gab Hannover 96 bekannt, die DFL-Entscheidung zur Kenntnis genommen zu haben. Doch die darin formulierte Unverständnis macht deutlich, dass der Streit weiter gehen wird. „Die Entscheidung des DFL-Präsidiums ist unverständlich und offensichtlich rechtsirrig. Wir können nicht nachvollziehen, welche Grundlagen das DFL-Präsidium dabei geleitetet haben. Wir sind überzeugt, die satzungsgemäßen Voraussetzungen für die Ausnahmegenehmigung rechtlich sicher und vollständig nachgewiesen zu haben. Unserer Meinung nach ist die Ablehnung unseres Antrags satzungswidrig erfolgt“, heißt es in der Erklärung von Hannover 96.

Bei der Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 sieht man den eigenen Standpunkt durch die DFL-Entscheidung hingegen bestätigt. „Pro Verein 1896 hatte bereits auf einer Informationsveranstaltung im März 2016 die Nichterfüllung der DFL-Kriterien durch Martin Kind öffentlich gemacht und ist deshalb stets von einer Ablehnung ausgegangen. Martin Kind hat keine ausreichende Förderung im Sinne der DFL-Richtlinien gegenüber der Hannover 96 GmbH und Co. KGaA und dem Hannoverschen Sportverein von 1896 e.V. erbracht und das hat das DFL-Präsidium nun auch offiziell und einstimmig attestiert“, heißt es in der Erklärung von Pro Verein 1896.

Weiter fordert die Interessengemeinschaft den Vorstand von Hannover 96 und Martin Kind auf, die jetzige Entscheidung der DFL zu akzeptieren: „Eine Erteilung einer Ausnahmegenehmigung zum rein persönlichen Vorteil von Martin Kind und zu Lasten des Muttervereins wäre unter den gegebenen Umständen auch weder Vereinsmitgliedern, noch anderen Fußballfans oder -clubs gegenüber vermittelbar gewesen. Martin Kind hat durch sein ichbezogenes Vorgehen maßgeblich zur Unruhe der letzten Monate und Jahre beigetragen. Pro Verein 1896 ruft Martin Kind und den Vorstand des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. daher dazu auf, die Entscheidung der DFL zu respektieren und damit die Möglichkeit zu schaffen, wieder Ruhe in den Mutterverein zu bringen. Sollte Martin Kind hingegen klagen, so wie er es bereits mehrmals öffentlich angedroht hat, wird Pro Verein 1896 geeignet reagieren“, so Pro Verein 1896 weiter. Doch Hannover 96 wird die einstimmige Entscheidung des DFL-Präsidiums offenbar nicht akzeptieren. „Wir werden versuchen, Schaden von Verein und Lizenzspielerbereich abzuwenden. Wir werden nun den angekündigten Weg gehen und alle notwendigen und rechtlichen Schritte einleiten“, kündigt Hannover 96 ein weiteres Vorgehen an. Hannover 96 und Martin Kind können nun das „Ständige Schiedsgericht für Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen“ anrufen, was die letzte Möglichkeit wäre, den Konflikt verbandsintern zu lösen. (Faszination Fankurve, 18.07.2018)

Fanfotos Hannover 96




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