29.02.2012 - Rayo Vallencano

816.000 Euro Geldstrafe und 131 Stadionverbote


131 Fans von Rayo Vallencano erhielten beim Auswärtsspiel bei Atlético Madrid Stadionverbot und müssen zusammen 816.000 Euro Strafe zahlen. Laut Rayo Fans ging von ihnen selbst keine Eskalation aus. Sie geben der spanischen Polizei die Schuld. Spanische Polizisten gerieten schon häufig in die Kritik von Fußballfans.

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung von Racaille Verte, die ihre Solidarität mit den Anhängern von Rayo Vallencano ausdrücken:

Solidaridad con los 131

Besagtes Spruchband bezieht sich auf die Repressionen, die die antifaschistische Gruppe Bukaneros von Rayo Vallencano infolge des Auswärtsspiels bei Atlético Madrid erleiden musste. Als sich die Gruppe dem Stadion näherte, flogen laut eigener Aussage mehrere Gegenstände auf diese Gruppe, ohne dass von Ihrer Gruppe jedwede Provokation ausging. Infolge dessen kam es zu einem brutalen Polizeieinsatz, bei der 5 Bukaneros verletzt wurden. Darüber hinaus fielen seitens der Polizei mehrfach Beleidigungen, Bedrohungen und rassistische Kommentare. Der ganzen 131-köpfigen Gruppe wurden die Eintrittskarten für das Spiel entzogen und zudem wurde gegen jede_n Anwesende_n ein 2jähriges Stadionverbot verhängt. Als sei dies noch nicht unrecht genug, wurden pro Person auch noch Strafen in Höhe von bis zu 12.000 Euro verhängt, so dass sich die Gruppe jetzt mit kummulierten Strafen von 816.000 Euro konfrontiert sieht. Den jüngeren Bukaneros wurde angeboten, die Strafe erlassen zu bekommen, wenn sie gegen führende Mitglieder aussagen, jedoch verhielten sich alle solidarisch und keine_r nahm dieses unmoralische Angebot an.

Dass die spanische Polizei mit Fußballfans nicht gerade zimperlich umgeht, durften ja bereits mehrere Gruppen bei Europapokalspielen am eigenen Leibe erfahren. An dieser Stelle sei exemplarisch auf die Erfahrungen der Marseillais bei Atlético Madrid verwiesen (siehe „Liberté pour Santos“). Interessanterweise war der Einsatzleiter bei beiden beschriebenen Einsätzen ein und derselbe und es handelte sich jeweils um linke Gruppierungen. Zusammen mit der Tatsache, dass eben dieser Einsatzleiter verlautbaren ließ, dass diese Strafzahlungen der Polizei in Zeiten der wirtschaftlichen Krise sehr gelegen kämen, bleiben uns keine Zweifel, dass diese respektable Gruppe Opfer polizeilicher Willkür bislang unbekannten Ausmaßes wurde. Dementsprechend solidarisieren wir uns mit den 131 Repressionsopfern von Rayo Vallencano.

Solidaridad con los 131!

Weitere Infos (in spanischer Sprache) könnt ihr dem Blog der Bukaneros entnehmen.






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