Ein Ultrà des Hamburger SV hatte am Freitag vor dem Amtsgericht Hamburg-Altona mit einem Einspruch gegen einen Strafbefehl Erfolg. Nachdem der beim HSV-Heimspiel gegen Bayern München im Mai 2014 ein Plakat mit der Aufschrift „ACAB“ mit hoch hielt, wurde ihm ein Strafbefehl zugestellt.
1.000 Euro sollte der Ultrà wegen Beleidigung bezahlen. Die Abkürzung „ACAB“ steht in der Regel für „All Cops Are Bastards“. Doch das Amtsgericht Altona gab dem HSV-Ultrà und seiner Anwältin am Freitag recht und folgte damit der Auffassung des Bundesverfassungsgerichts, dass die Kollektivbeleidigung „ACAB“ nicht ohne weiteres strafbar ist. Das Verfassungsgericht hatte im Juni diesen Jahres ein Grundsatzurteil dazu gefällt (Faszination Fankurve berichtete).
Das „ACAB“ Plakat in Block 22c im Mai 2014 löste einen Polizeieinsatz aus, obwohl sich das Plakat nicht gegen bestimmte Polizisten richtete und deshalb letztlich nicht bestraft wurde. Die Beamten betraten den Fanblock im Volksparkstadion, um das Plakat in ihre Gewalt zu bekommen und setzten dabei massiv Pfefferspray im Block ein, was zu Verletzten führte. Die Hamburger Ultràgruppe Chosen Few erklärte bereits im Mai 2014: „Die Abkürzung "ACAB" stellt keine Beleidigung im strafrechtlichen Sinne dar“ (Faszination Fankurve berichtete). Die eingesetzten Beamten, die schon vor dem Spiel für einen äußerst umstrittenen Einsatz sorgten, sahen dies damals anders.
Nach den Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und HSV-Ultras nach Zeigen des ACAB-Plakats, spitzte sich auch der Konflikt zwischen dem Hamburger SV und der Ultràgruppe Chosen Few weiter zu, die sich mehr Rückhalt von den Vereinsverantwortlichen gewünscht hätte. Neben der Ausgliederung der Profimannschaft beim HSV, war dieser Konflikt zwischen Ultras und Verein wohl einer der wichtigsten Gründe bei der späteren Auflösung der Chosen Few. (Faszination Fankurve, 09.10.2016)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
