Aachener Ultras mit „Bullenschweine“-Mottofahrt

Die Karlsbande Ultras organisierten am Samstag passend zum Karneval und zum Auswärtsspiel im Viertelfinale des Mittelrheinpokals eine „Bullenscheine“-Mottotour nach Freialdenhoven. Die Alemannia Ultras verkleideten sich dafür mit Polizeiuniformen, Gärtnerkitteln und Schweinemasken.

Im Stadion an der Ederener Straße präsentierten die Ultras der Alemannia unter den etwa 2.000 Gästefans neben dem „Bullenschweine“-Plakat auch ein detailliert gemaltes „ACAB – Deutsche Polizisten, nur Gärtner und Floristen“-Plakat. In Anlehnung an diesen Spruch hatte die Ultras zudem noch grüne Gärtnerkittel an. Außerdem wurden Sparschweine aus Plastik auf den Rasen in Freialdenhoven geworfen.

Durch die von den Alemannia Aachen Ultras in Freialdenhoven gezeigten Spruchbänder wurde deutlich, dass die Mottofahrt der Karlsbande Ultras auf den umstrittenen Polizeieinsatz am 01. Dezember 2018 in Wattenscheid anspielte. Damals warfen Polizisten die Aachener Ultras unter des Einsatzes von Schlagstöcken und Pfefferspray aus dem Stadion (Faszination Fankurve berichtete). Die Karlsbande Ultras erhoben im Nachgang schwere Vorwürfe gegen die eingesetzten Polizeibeamten, die Ultras wurden im Anschluss jedoch selbst mit Repressionen überzogen. „Polizeigewalt in Wattenscheid - Nie gesehen!“, „Anzeigen KBU: 10 - Polizei: 0 – Schweinerei!“, „Pfefferspray und Knüppelhieb - Anzeigen nach dem Gießkannenprinzip!“, „Die Presse zur Lüge bewogen - Deutsche Polizisten für immer verlogen“, „Im Rausch die eigenen Leute schlagen? Sonst noch Fragen?!“ und „In der Schule gemobbt, auf'm Bolzplatz verkloppt. Ohne Pfeffer und Stock traut ihr euch in keinen Block!“ stand deshalb am Samstag auf Spruchbändern der Alemannia Ultras geschrieben.

Alemannia Aachen gewann das Verbandspokal-Viertelfinale bei Borussia Freialdenhoven am Samstag mit 3:1 und zog somit ins Halbfinale ein. Nach Abpfiff feierten die Spieler und Fans der Alemannia den Pokalsieg noch unter den Augen der Polizei, die sich teilweise auf dem Rasen positionierte. Beim Jubel der Alemannia-Fans gab am Samstagnachmittag eine Bande im Stadion an der Ederener Straße nach, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Die Alemannia-Fanszene kann nach dem Pokalsieg weiterhin auf den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals in der Saison 2019/2020 hoffen. (Faszination Fankurve, 05.03.2019)