14.12.2012 - VfR Aalen

Aalen-Fans beteiligen sich am Stimmungsboykott


Die Fans vom VfR Aalen wollen beim heutigen Auswärtsspiel in Kaiserslautern ebenfalls 90 Minuten schweigen. Auch die Fans des 1. FC Kaiserslautern gaben bereits bekannt, dass sie nicht singen wollen. Ob es heute keinerlei Stimmung auf dem Betzenberg aufkommt bleibt abzuwarten.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Crew Eleven:

12.12.12. Vom VfR im Stich gelassen – doch wir kämpfen weiter!!!

Am, für die Entwicklung der Fankultur denkwürdigen, gestrigen 12.12.12 machten sich 14 Anhänger des VfR Aalen auf nach Frankfurt, um ebenfalls ihren Teil zum dortigen Protest am Rande der DFL-Versammlung beizutragen. Über 800 aktive Fans aus ganz Deutschland mit Vertretern aus über 50 Fanszenen waren angereist, um am „finalen“ Tag vor Ort dabei zu sein.
Heute, einen Tag später fällt es immer noch sehr schwer, das Geschehene in Worte zu fassen. Zu groß ist die Enttäuschung. Fassungslos traten wir den Heimweg an, nachdem wir über 5 Stunden in der Kälte verharrten. Fassungslos über ein Schmierentheater, wie es vergeblich seinesgleichen sucht. Eingetreten ist genau der Fall, den man mit wochenlangen und bundesweiten Protesten vermeiden wollte: Das DFL Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ wurde von einer deutlichen Mehrheit abgenickt. Damit haben sich die meisten Teilnehmer nicht als Vertreter ihres Vereins, sondern als Lobbyisten bekannter Interessengruppen und als Umfaller vor populistischen Politikern erwiesen. Sie stimmten GEGEN ihre Fanszenen, GEGEN den Dialog und GEGEN ein faires Miteinander. Uns wurde im wahrsten Sinne des Wortes die Tür vor der Nase zugeschlagen.

Da stellt sich die Frage: Zu welchem Zweck haben sich Fanvertreter vor einigen Wochen mit Vereinsoffiziellen an einen Tisch gesetzt und eine Stellungnahme zu diesem Pamphlet ausgearbeitet? Einige Tage nach diesem Treffen wurde das zweite, leicht modifizierte DFL-Papier vorgelegt. Angesichts eines ähnlichen Inhalts gingen wir weiterhin davon aus, dass dieses Papier abgelehnt werden würde, vor allem, weil seitens des Vereins keine Gesprächsbereitschaft signalisiert wurde. Wir sind maßlos darüber enttäuscht, dass sich der VfR Aalen damit an dem Kotau vor den Nutznießern der Konditionierung selbständiger Fanszenen beteiligte und uns damit im Regen stehen ließ. Dabei herrschte zwischen Vereins – und Fanvertretern Konsens, dass beispielsweise „Ganzkörperkontrollen“ klar abzulehnen sind und trotzdem hat man letztlich FÜR diese erniedrigende Maßnahmen gestimmt und damit sein Wort gebrochen. Offensichtlich fühlte man sich seitens der Vereinsführung nicht verpflichtet, sich an die erarbeiteten Punkte zu halten.

Nun zum morgigen Auswärtsspiel in Kaiserslautern:

Wir können und wollen nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen, dafür sitzt der Frust viel zu tief.
Wir werden unsere Trauer mit 90 Minuten des Schweigens zum Ausdruck bringen. Es sind alle Mitfahrer aufgerufen, sich an dieser Aktion zu beteiligen!
Über das weitere Vorgehen im neuen Jahr werden wir Euch zeitig informieren.

Freiheit stirbt mit Sicherheit!
Crew Eleven am 13.12.2012

Fanfotos VfR Aalen




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