17.04.2020 - 3. Liga

Acht Drittligisten schlagen Abbruch der Saison vor


Insgesamt acht Drittliga-Vereine haben heute ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht und darin den Abbruch der Saison 2019/2020 wegen der Corona-Pandemie vorgeschlagen. Im Hinblick auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga würde der aktuelle Tabellenstand gewertet werden, Absteiger soll es nicht geben.

„Wir, der Hallesche FC, der SV Waldhof Mannheim, der 1. FC Magdeburg, der SC Preußen Münster, der Chemnitzer FC, die SG Sonnenhof Großaspach, der FSV Zwickau und der FC Carl Zeiss Jena, kommen angesichts der Corona-Virus-Pandemie und auch in Abstimmung mit weiteren Vereinen zu dem Ergebnis, dass die aktuelle Saison 2019/20 der 3. Liga nicht fortgesetzt werden kann. Dies ist aus unserer Sicht der sportlich bittere, aber auch der einzig mögliche Weg, bei dem die gesellschaftlichen Realitäten, der Schutz der Gesundheit und die wirtschaftlichen Notwendigkeiten in Einklang zu bringen sind. Dennoch wollen wir, dass sportliche Erfolge in dieser Saison zu entsprechenden Ergebnissen führen. Darum schlagen wir vor, dass der aktuelle Tabellenstand im Hinblick auf den Aufstieg gewertet wird, der Abstieg dagegen ausgesetzt wird“, teilten die beteiligten Drittligisten dazu mit.

Gestern Abend war ein gemeinsames Statement der Fanszenen Deutschlands erschienen, die ebenfalls erklärten, dass ein Saisonabbruch kein Tabu mehr sein sollte (Faszination Fankurve berichtete). Dem Plan eines Vereins, die 3. Liga für die kommende Saison in eine Nord- und eine Südstaffel einzuteilen, erteilte der DFB bereits eine Absage.

Die Drittligisten, die nun einen Abbruch der Saison fordern, appellieren ebenso wie der bundesweite Fanszenen Deutschland-Zusammenschluss, an die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs. In Zeiten von Corona solle es keine Sonderrolle für den Profifußall geben. Zum Thema Geisterspiele heißt es von den Drittligisten, die das gemeinsame Positionspapier unterschrieben haben: „Sollten wir jedoch gezwungen sein, die noch ausstehenden Spiele als Geisterspiele austragen zu müssen, hätten wir bei vollen Kosten keinerlei Einnahmen aus dem Spielbetrieb. Zumal die Mittel aus den TV-Übertragungsrechten in der 3. Liga nur einen Bruchteil der 1. und 2. Bundesliga ausmachen und ohnehin nur noch eine geringe Rate der aktuellen Saison aussteht. Ein Ausgleich bzw. eine Unterstützung der 3. Liga durch DFB oder DFL ist nicht in Sicht.“ Weiter erklärten die acht Vereine, dass sie mit ihrer Meinung breite Unterstützung ihrer Fangruppen erfahren hätten. (Faszination Fankurve, 17.04.2020)






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