25.07.2017 - Mainz 05 / FCK

AfD-Spitzenkandidat an Angriff auf Ultras beteiligt?


Der heute 28 Jahre alte rheinland-pfälzische Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland (AfD) für die Bundestagswahl, Sebastian Münzenmaier, muss sich laut Angaben der Allgemeinen Zeitung vor Gericht verantworten, weil er an einem Angriff auf Mainz 05 Ultras im Jahr 2012 beteiligt gewesen sein könnte.

In der Nacht vom 17. auf den 18. März 2012 reisten Ultras von Mainz 05 demnach mit drei Bussen vom Auswärtsspiel in Augsburg zurück und wurden bei Wiederankunft am Parkplatz des Mainzer Bruchwegstadions von etwa 50 dort lauernden Personen aus der Fanszene des 1. FC Kaiserslautern, mit Unterstützung von befreundeten VfB Stuttgart Fans, angegriffen. Ziel soll die Erbeutung von Fahnen und anderem Mainz 05 Fanmaterial gewesen sein. Bei den aus dem Angriff resultierenden Auseinandersetzungen sollen Gegenstände geflogen und Personen verletzt worden sein.

2012 kam es wegen der Vorfälle zu mehreren Wohnungsdurchsuchungen, bei denen Telefone, Festplatten, geklautes Fanmaterial und andere Gegenstände sichergestellt wurden. Der heutige AfD-Politiker wollte sich gegenüber der Allgemeinen Zeitung zum laufenden Verfahren nicht äußern. Sein Pressesprecher geht von der Unschuld Münzenmaiers aus und weist die aus dem Jahr 2012 stammenden Vorwürfe, vor allem die Anwendung von Gewalt, in aller Deutlichkeit zurück. Münzenmaier sei laut Angaben seines Pressesprechers im Fanlager des 1. FC Kaiserslautern als Fanbeirat aktiv gewesen und habe daher auch zwischen Fanclubs und dem Verein vermittelt. 2012 war Münzenmaier auch in einem Satzungsausschuss des FCK aktiv, indem Änderungsvorschläge an der Vereinssatzung erarbeitet wurden.

Am heutigen Dienstag sowie am Donnerstag sollen in Mainz mehrere Gerichtsverhandlungen wegen des Angriffs auf die Mainzer Fanbusse anstehen. (Faszination Fankurve, 25.07.2017)