27.01.2019 - BVB/H96

Aktion für Erhalt von 50+1, Choreo & Stimmungsdiskussion


Borussia Dortmund empfing gestern als Spitzenreiter der 1. Bundesliga im mit 81365 Zuschauern ausverkauften Westfalenstadion Hannover 96 zum Heimspielauftakt des Jahres. Vor der Südtribüne war gestern erneut die große „50+1 bleibt! Ohne wenn und aber!“-Botschaft zu lesen.

Das Bundeskartellamt befragt aktuell die Bundesligisten zum Thema 50+1-Regel, die im deutschen Profifußball garantiert, dass Investoren nicht die Stimmenmehrheit in ausgegliederten Profiabteilungen erhalten und ihr Einfluss somit begrenzt wird. Martin Kind von Hannover 96 will diese Regel zumindest bei Hannover 96 zu Fall bringen, wogegen die aktive Fanszene von Hannover 96 seit Jahren ankämpft. Gestern wurden sowohl auf der Südtribüne, als auch im Gästeblock Gesänge zum Thema angestimmt.

Im Bereich der Hannover 96-Fans war zudem eine Choreografie zu sehen, die unter dem Motto „Kämpfen für den HSV!“ stand. Auf der Südtribüne wurde beim Intro neben der „50+1 bleibt! Ohne wenn und aber!“-Botschaft und der „Herzlich Willkommen im Westfalenstadion Dortmund“-Fahne von der „ballspiel.vereint!“-Initiative noch ein Plakat hochgehalten, auf dem „Ihr Schicksal - Unsere Mahnung - Nie wieder“ geschrieben stand. Damit nahm die „Intitative von BVB-Fans gegen Diskriminierung“ am „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ teil, an dem am Wochenende auch alle Bundesligavereine mit machten. Die Jubos zeigten später erneut ihre „Lars auf ewig“-Blockfahne, um an einen verstorbenen Weggefährten zu erinnern.

Auf dem Rasen des Westfalenstadions gewann der Tabellenführer die Partie deutlich mit 5:1. Nach einer 1:0 Pausenführung folgte eine torreiche 2. Halbzeit. Im Nachgang der Partie wird nun über die teils schlechte Stimmung, die gestern im Westfalenstadion geherrscht haben soll, debattiert. In einem Artikel des Online-Fanzines Schwatzgelb.de wird die fehlende Meisterschaftseuphorie bemängelt. „Wir sind Tabellenführer mit sechs Punkten Vorsprung und über weite Strecken des Spiels herrschte absolutes Schweigen auf den Tribünen“, heißt es in dem Artikel. Selbst beim Wechselgesang soll es nicht laut geworden sein und nur selten beteiligten sich BVB-Fans außerhalb des Stimmungszentrum in Block Drölf am Support der eigenen Mannschaft, die gerade auf dem Weg zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft unterwegs ist. (Faszination Fankurve, 27.01.2019)