Aktionen gegen Werksvereine, aber keine Rückkehr

Der 1. FC Köln empfängt am Samstag den VfL Wolfsburg. Die Südkurve inklusive der Kölner Ultràgruppen organisiert eine Ausstellung zum Thema Werksvereine, die ab 13 Uhr am Bus des sozialpädagogischen Fanprojekts hinter der Südkurve zu sehen sein wird. Ins Stadion gehen die Ultras nicht.

Auf Stellwänden und Flyern soll über die Unterschiede zwischen Werksvereinen, wie dem VfL Wolfsburg und sogenannten Traditionsvereinen, wie dem 1. FC Köln, informiert werden. Nach dem Fanmarsch „Zum Erhalt der Fankultur“ beim Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim, bei u.a. auch gegen das Engagement von Dietmar Hopp bei den Kraichgauern demonstriert wurde. „Schaut doch einfach mal vorbei, wir sind ab 13 Uhr neben dem Bus des sozialpädogischen Fanprojekts am Start“, heißt es auf dem Kölner Blog der Fandemo.

Anfang Februar sorgten Aussagen von VfL Wolfsburg Aufsichtsratvize Stephan Grühsem für Aufsehen, der behauptete, der VfL Wolfsburg habe mehr Tradition als der 1. FC Köln (Faszination Fankurve berichtete). Mit Aktionen vor dem Stadion unter dem Motto „Fußball als Volkssport“ hinter der Kölner Südkurve soll verdeutlicht werden, warum diese Aussage nicht stimmt.

Das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg ist das erste Heimspiel nach Ablauf der DFB-Strafe wegen der Vorfälle beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach. Die zentralen Blöcke S3 und S4 in der Südkurve werden somit wieder geöffnet sein. Die Ultràgruppen Wilde Horde, Boyz Köln sowie weitere Fangruppen werden dem Spiel nach Informationen von Faszination Fankurve trotzdem fernbleiben, da die lokalen Stadionverbote, die die Boyz Köln treffen sollten, weiterhin Bestand haben. Anders als bei den Auswärtsspielen dürfen die betroffenen Personen am Samstag nicht ins Stadion. Aus Solidarität gegen die kollektive Bestrafung einer gesamten Gruppierung, werden wohl auch andere Ultrà- und ultrànahe Gruppen vor den Stadiontoren bleiben. Das Statement, in dem die Wilde Horde ihr Vorgehen bei den restlichen Heimspielen dieser Saison erklärt hat, ist weiterhin aktuell: "Bevor diese Sache nicht zufriedenstellend geklärt ist, sehen wir es zumindest so, dass man zu den Heimspielen auch nicht den Jubelkasper spielen muss. Ergo wird es zuhause weiter so ablaufen bis es zu einer Einigung gekommen ist. Natürlich wollen wir wieder in die Südkurve zurück, aber nicht um jeden Preis!"

Ob und wie in dieser Geschichte in der Sommerpause Bewegung kommen wird, bleibt abzuwarten. Bis zum Start der Saison 2015/2015 ist noch viel Zeit. In Berlin und Mainz zeigten die Ultras zuletzt, dass sie gewillt sind ins Stadion zu gehen und dort zu singen, wenn die Stadionverbote gegen an den Vorfällen in Mönchengladbach unbeteiligte Personen nicht gültig sind und keine personalisierten Tickets vorgeschrieben werden. (Faszination Fankurve, 21.05.2015)