04.12.2017 - Krefelder Pinguine

„Alle Stadionverbote überdenken!“


Weil die Polizei am 24. September 2017 in Krefeld vor dem Derby der Krefeld Pinguine gegen die Düsseldorfer EG 71 Heimfans beim Marsch zur Arena einkesselte und die Personalien kontrollierte, drohte den Fans seitens der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein Stadionverbot.

Die Krefelder Polizei ermittelt gegen die 71 kontrollierten Fans wegen Landfriedensbruch. Ob überhaupt Anklage erhoben wird und es zu einer Gerichtsverhandlung kommt, bleibt abzuwarten. Zunächst drohten allen 71 betroffenen Fans Stadion- bzw. Hallenverbote. Die „Fanszene Nordtribüne Krefeld“, ein Zusammenschluss der aktiven Krefeld Pinguine Fans, erklärte nun, dass aktuell nur noch Stadionverbote gegen 20 Fans angedroht werden. Die Krefelder Fans können jedoch nicht nachvollziehen, was den Fans vorgeworfen wird und warum diese zukünftig nicht mehr in Eishockeyhallen der DEL gelassen werden sollen.

„Anstatt alle ursprünglichen 71 mit einem Stadionverbot zu belegen, soll es nun 'nur noch' 20 treffen. Das mag auf den ersten Blick nach einem Erfolg klingen, ist es aber nicht. Wir möchten erklären warum: Die Reduktion von 71 auf 20 Stadionverbote suggeriert, dass es sich bei den 20 Personen um Personen handelt, die tatsächlich Straftaten begangen hätten. Dies ist nicht der Fall. Allen 71 wird von der Polizei die gleiche Straftat vorgeworfen. Bis dato ist in der Kürze der Zeit natürlich noch kein einziges Verfahren eingestellt worden. Auf welcher Grundlage wurden diese 20 also ausgewählt? Klingen ihre Namen unfreundlicher? Wurden alle 71 in einen Hut geworfen und diese 20 am Ende herausgezogen? Es macht einfach keinen Sinn, dass 20, scheinbar willkürlich herausgepickte Leute, irgendwie 'mehr Schuld' haben könnten als die restlichen 51. Wieso also rudert die DEL jetzt in Teilen aber nicht vollständig zurück? Es drängt sich der Verdacht auf, dass man sich seitens der DEL bewusst ist, dass die Ermittlungsverfahren sowieso eingestellt werden, man aber (gegenüber der Polizei?) trotzdem sagen können möchte, dass man ja gehandelt hätte. Gleichzeitig will man sich aber nicht mit 71 Stadionverboten lächerlich machen und wählt also eine kleinere Menge aus, die dafür jetzt den Kopf hinhalten soll und eventuell nicht mehr eine so große Lobby hat. Das muss um jeden Preis verhindert werden! Wir fordern von der DEL weiterhin: ALLE Stadionverbote überdenken! Die Unschuldsvermutung gilt immer und für ALLE!“, heißt es dazu von der „Fanszene Nordtribüne Krefeld“. (Faszination Fankurve, 04.12.2017)