28.08.2019 - SV Waldhorf Mannheim 07

„Alle schwarzes Oberteil und blaue Jeans“


Während die Ultras des 1. FC Kaiserslautern bereits vor zwei Wochen das Motto „Alle in Rot“ sowie einen Treffpunkt am St.-Martins-Platz in Kaiserslautern ausriefen (Faszination Fankurve berichtete), machen nun auch die Ultras Mannheim mit einem Treffpunkt außerhalb von Mannheim für das Derby am Sonntag mobil.


Die Fanszene des SV Waldhof Mannheim trifft sich am Sonntag ab 09:15 Uhr auf dem Berliner Platz in Ludwigshafen, also auf der anderen Rheinseite von Mannheim. Der Berliner Platz befindet sich direkt am Bahnhof Ludwigshafen Mitte. „Auf ihr Buwe in die Pfalz - Lauternschweine vs. Waldhof Mannheim - 01.09.2019 - Berliner Platz LU - 09:15 Uhr - Alle schwarzes Oberteil und blaue Jeans - 5 Euro mitbringen“, rufen die Ultras Mannheim alle Waldhof-Fans auf, in schwarzer Ober- und blauer Unterbekleidung zum Derbytreffpunkt zu kommen. Für fünf Euro werden dann einheitliche Fanartikel für alle Waldhof-Fans verkauft. Die FCK-Fanszene verkauft hingegen rote T-Shirts vorm Derby auf dem Betzenberg.

Ludwigshafen als Treffpunkt hat durchaus symbolischen Charakter, denn die Rivalität zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Waldhof Mannheim hat auch mit dieser Stadt zu tun. Als Waldhof in den Achzigerjahren nach Ludwigshafen ins Südweststadion zog, nahm man dies beim FCK als Kampfansage wahr, da man diese Rheinseite als Gebiet der FCK-Fans wahrnahm. Von 1983 bis 1989 spielte Waldhof in der Nachbarstadt auf der anderen Rheinseite. Eine Zeit, in der die Feindschaft zwischen dem FCK und Waldhof spürbar stärker wurde.

Laut Informationen von Der-Betze-brennt wird es am Sonntag beim Derby im kompletten Fritz-Walter-Stadion mit Ausnahme des VIP-Bereichs ein Alkoholverbot geben. Das Südwest-Derby ist noch nicht komplett ausverkauft. Heute gibt es noch geringe Mengen an Tickets im freien Verkauf. Im Gäestebereich des Fritz-Walter-Stadions wurden bereits Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So wurden Verpflegungsstände eingezäunt. Durch Löcher im Zaun sollen die Gästefans mit alkoholfreien Getränken und Essen bedient werden.

Im Vorfeld des Derby haben die beiden Drittligisten einen offenen Brief veröffentlicht und darin beide Fanlager zu einem emotionalen und lautstarken, aber friedlichen Derby aufgerufen: „Bei einem solchen Spiel gehört es dazu, dass sich nicht nur die Mannschaften auf dem Platz, sondern auch die Fans auf den Tribünen miteinander messen. Wir wünschen uns daher lautstarke Gesänge aus den Kurven, ohrenbetäubende Anfeuerungen und kreative Fanaktionen. Und auch die ein oder andere kleine Stichelei gegen den Konkurrenten gehört für uns zu einem Derby dazu. Was für uns jedoch nicht zu einem Fußballspiel gehört, ist jegliche Form von Hass und Gewalt. Ob im Vorfeld oder am Spieltag, Gewalt hat beim Fußball wie auch sonst überall nichts zu suchen. Nicht im Vorfeld, nicht auf der Anreise, nicht im Stadion oder nach dem Spiel. Daher appellieren wir an alle Fans, diesen Spieltag zu einem stimmungstechnischen Höhepunkt zu machen. Zu einem Tag, an dem die Fans beider Vereine einmal mehr zeigen, dass man die ganz großen Emotionen nicht in der Bundesliga suchen muss. Zu einem Tag, an dem von Mannheim bis Kaiserslautern echtes Derbyfeeling aufkommt. Zu einem Tag, den alle Fans genießen können. Für Ausschreitungen und Straftaten ist da definitiv kein Platz. Hass und Gewalt grenzen aus – der Fußball aber verbindet! In diesem Sinne, auf in ein emotionales und lautstarkes Derby. Mit viel Stimmung – aber ohne negative Begleiterscheinungen!“, heißt es im offenen Brief beider Vereine.(Faszination Fankurve, 28.08.2019)