09.08.2012 - TSV Alemannia Aachen

Antirassistische Ultras erneut angegriffen


Am Dienstag ist es erneuten zu einem Übergriff auf die Aachen Ultras gekommen. Wie das Bündnis aktiver Fußballfans in einer Mitteilung erklärt wurden die Ultras dabei von Mitgliedern der Gruppen Karlsbande, Westwall und Supporters hart attackiert.

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung von BAFF:

Erneuter rechter Angriff auf die Aachen Ultras

Schluss damit! Sofort!


Zum wiederholten Male wurden die “Aachen Ultras“ am Dienstag nach
 einem
 Spiel ihres Teams in Saarbrücken Opfer eines gezielten und äußerst
 brutalen Angriffs rechter Gruppen aus der Aachener Fanszene. BAFF
 fordert alle Fans, den Verein sowie alle direkt oder indirekt
 beteiligten Institutionen auf, endlich klar Stellung zu beziehen
 und zu
 handeln. Schluss damit! Sofort!


Es geht hier nicht um einen Konflikt zwischen zwei Fangruppen. Es
 handelt sich um den politisch motivierten Versuch rechtsoffener,
 rechter
 und neonazistischer Kreise, eine ihnen missliebige, antirassistische
 Gruppierung mit der Hilfe von Gewalt mundtot zu machen, sie aus dem
 Stadion, der Fanszene und dem Umfeld der Alemannia zu vertreiben. Dies
 darf ihnen nicht gelingen!


Die politischen Motive der rechten Schläger sind klar: Seitdem
 sich die
 “Aachen Ultras“ öffentlich gegen Rassismus und andere
 Diskriminierungsformen engagieren und positioniert haben, sind sie mit
 Provokationen und Einschüchterungsversuchen konfrontiert. Des Weiteren
 kam es ihnen gegenüber in den letzten Monaten mehrmals zu
 körperlichen Angriffen. Der jetzige Angriff ist dabei nur der traurige
 Höhepunkt einer Reihe von körperlichen Übergriffen. So kam es schon am
 11. Dezember 2011 beim Heimspiel gegen Aue zu einem Angriff von ca. 20
Männern auf die Aachen Ultras. Am 5. Januar wurden bei einem
 Hallentunier in Aachen Mitglieder der ACU von ca. 10 Personen
 angegriffen und aus der Halle gejagt. In der Innenstadt von Aachen
 wurden
 am letzten Freitag Autos von ACU Mitgliederen zum Teil erheblich beschädigt.
 Die Täter bei all diesen Übergriffen entstammen offensichtlich immer
 demselben Personenkreis: Sie gehören entweder zu den “Karlsbande
 Ultras“
 oder sind Mitglieder von Hooligangruppierungen wie “Supporters“ und
 “Westwall“. Manche von ihnen sind auch aktive Neonazis aus der
 Kameradschaftsszene im Aachener Land. Jedes Gerede von der angeblich
 unpolitischen Haltung der Angreifer wird schon angesichts dieser
 Zusammenarbeit als Lüge und Verharmlosung entlarvt.
 Die Brutalität, mit der diese rechten Gruppen gegen die “Aachen
 Ultras“
 vorgehen, hat mit dem jüngsten Überfall in Saarbrücken erschreckende
 Ausmaße erreicht. Gezielt wurden die “Aachen Ultras“, nachdem sie von
 der Polizei zum Verlassen des Blocks aufgefordert wurden, von bereits
 draußen wartenden Rechten, rechten Hools und
 “Karlsbande“-Mitgliedern attackiert. An der damit beginnenden
 Schlägerei gegen die “Aachen Ultras“ haben sich nach
 Augenzeugenberichten schließlich über 100 Angreifer beteiligt, die zum
 Teil Fahnenstangen, Flaschen und Gürtel als Waffen einsetzten.
 Auch auf
 am Boden liegende Angegriffene wurde weiter eingeschlagen und
 eingetreten. Es entwickelten sich über mehrere Minuten regelrechte
 Jagdszenen im Stadionbereich, bei denen weder Ordnungskräfte noch
 Polizei ernsthaft eingriffen. Angesichts der Schilderungen
 erscheint es
 als pures Glück, dass niemand bleibende körperliche Schäden oder gar
 Schlimmeres erlitten hat. Spätestens jetzt muss jeder und jedem klar
 sein, dass diese rechtsmotivierten Schläger vor nichts
 zurückschrecken.


Schon nach dem Angriff beim Spiel gegen Aue im Dezember schloss sich
 BAFF einem offenen Brief der Ultras von “Racaille Verte“ aus
 Bremen an,
 die an Alemannia Aachen gerichtet forderten:
“Als Verein sind Sie in der Verantwortung, sich hinter diejenigen zu
 stellen, die sich gegen Diskriminierung und für eine bunte Fankurve
 einsetzen, und diejenigen zu verurteilen und auszuschließen (nicht nur
 aus dem Stadion, sondern aus dem gesamten Diskurs), die sich Hass und
 die gewaltsame Verdrängung andersdenkender Menschen auf die Fahnen
 geschrieben haben.“
 Auch damals schon wurde der Verein für sein zurückhaltendes Vorgehen
 gegenüber der gewalttätigen Angriffe der Karlsbande kritisiert.
 Seitdem hat sich offensichtlich nichts zum Positiven verändert. Im
 Gegenteil: Die Einschüchterungsversuche und wiederholten körperlichen
 Angriffe gegen die “Aachen Ultras“ dauern an und nehmen in der
 Intensität sogar zu. Es ist längst überfällig Position zu beziehen und
 zu handeln.

In der Pflicht ist der Verein Alemannia Aachen. In der
 Pflicht sind die Institutionen der Aachener Fanszene und alle Fans der
 Alemannia. In der Pflicht sind all diejenigen in Verbänden und Politik, die sich
 gerne öffentlich mit einer bunten Fankultur ohne Diskriminierung
 schmücken wollen.
 Das vermeintliche Vergehen der “Aachen Ultras“ war und ist es, sich
 gegen die Ideologie der rechten Schläger zu wenden. Sie verdienen
 Solidarität und Unterstützung. Damit Schluss ist mit der rechten
 Gewalt!


BAFF-Pressemeldung vom 09. August 2012

Bündnis aktiver Fußballfans e.V.

Fanfotos TSV Alemannia Aachen




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