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Am Dienstag ist es erneuten zu einem Übergriff auf die Aachen Ultras gekommen. Wie das Bündnis aktiver Fußballfans in einer Mitteilung erklärt wurden die Ultras dabei von Mitgliedern der Gruppen Karlsbande, Westwall und Supporters hart attackiert.
Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung von BAFF:
Erneuter rechter Angriff auf die Aachen Ultras
Schluss damit! Sofort!
Zum wiederholten Male wurden die “Aachen Ultras“ am Dienstag nach einem Spiel ihres Teams in Saarbrücken Opfer eines gezielten und äußerst brutalen Angriffs rechter Gruppen aus der Aachener Fanszene. BAFF fordert alle Fans, den Verein sowie alle direkt oder indirekt beteiligten Institutionen auf, endlich klar Stellung zu beziehen und zu handeln. Schluss damit! Sofort!
Es geht hier nicht um einen Konflikt zwischen zwei Fangruppen. Es handelt sich um den politisch motivierten Versuch rechtsoffener, rechter und neonazistischer Kreise, eine ihnen missliebige, antirassistische Gruppierung mit der Hilfe von Gewalt mundtot zu machen, sie aus dem Stadion, der Fanszene und dem Umfeld der Alemannia zu vertreiben. Dies darf ihnen nicht gelingen!
Die politischen Motive der rechten Schläger sind klar: Seitdem sich die “Aachen Ultras“ öffentlich gegen Rassismus und andere Diskriminierungsformen engagieren und positioniert haben, sind sie mit Provokationen und Einschüchterungsversuchen konfrontiert. Des Weiteren kam es ihnen gegenüber in den letzten Monaten mehrmals zu körperlichen Angriffen. Der jetzige Angriff ist dabei nur der traurige Höhepunkt einer Reihe von körperlichen Übergriffen. So kam es schon am 11. Dezember 2011 beim Heimspiel gegen Aue zu einem Angriff von ca. 20 Männern auf die Aachen Ultras. Am 5. Januar wurden bei einem Hallentunier in Aachen Mitglieder der ACU von ca. 10 Personen angegriffen und aus der Halle gejagt. In der Innenstadt von Aachen wurden am letzten Freitag Autos von ACU Mitgliederen zum Teil erheblich beschädigt. Die Täter bei all diesen Übergriffen entstammen offensichtlich immer demselben Personenkreis: Sie gehören entweder zu den “Karlsbande Ultras“ oder sind Mitglieder von Hooligangruppierungen wie “Supporters“ und “Westwall“. Manche von ihnen sind auch aktive Neonazis aus der Kameradschaftsszene im Aachener Land. Jedes Gerede von der angeblich unpolitischen Haltung der Angreifer wird schon angesichts dieser Zusammenarbeit als Lüge und Verharmlosung entlarvt. Die Brutalität, mit der diese rechten Gruppen gegen die “Aachen Ultras“ vorgehen, hat mit dem jüngsten Überfall in Saarbrücken erschreckende Ausmaße erreicht. Gezielt wurden die “Aachen Ultras“, nachdem sie von der Polizei zum Verlassen des Blocks aufgefordert wurden, von bereits draußen wartenden Rechten, rechten Hools und “Karlsbande“-Mitgliedern attackiert. An der damit beginnenden Schlägerei gegen die “Aachen Ultras“ haben sich nach Augenzeugenberichten schließlich über 100 Angreifer beteiligt, die zum Teil Fahnenstangen, Flaschen und Gürtel als Waffen einsetzten. Auch auf am Boden liegende Angegriffene wurde weiter eingeschlagen und eingetreten. Es entwickelten sich über mehrere Minuten regelrechte Jagdszenen im Stadionbereich, bei denen weder Ordnungskräfte noch Polizei ernsthaft eingriffen. Angesichts der Schilderungen erscheint es als pures Glück, dass niemand bleibende körperliche Schäden oder gar Schlimmeres erlitten hat. Spätestens jetzt muss jeder und jedem klar sein, dass diese rechtsmotivierten Schläger vor nichts zurückschrecken.
Schon nach dem Angriff beim Spiel gegen Aue im Dezember schloss sich BAFF einem offenen Brief der Ultras von “Racaille Verte“ aus Bremen an, die an Alemannia Aachen gerichtet forderten: “Als Verein sind Sie in der Verantwortung, sich hinter diejenigen zu stellen, die sich gegen Diskriminierung und für eine bunte Fankurve einsetzen, und diejenigen zu verurteilen und auszuschließen (nicht nur aus dem Stadion, sondern aus dem gesamten Diskurs), die sich Hass und die gewaltsame Verdrängung andersdenkender Menschen auf die Fahnen geschrieben haben.“ Auch damals schon wurde der Verein für sein zurückhaltendes Vorgehen gegenüber der gewalttätigen Angriffe der Karlsbande kritisiert. Seitdem hat sich offensichtlich nichts zum Positiven verändert. Im Gegenteil: Die Einschüchterungsversuche und wiederholten körperlichen Angriffe gegen die “Aachen Ultras“ dauern an und nehmen in der Intensität sogar zu. Es ist längst überfällig Position zu beziehen und zu handeln.
In der Pflicht ist der Verein Alemannia Aachen. In der Pflicht sind die Institutionen der Aachener Fanszene und alle Fans der Alemannia. In der Pflicht sind all diejenigen in Verbänden und Politik, die sich gerne öffentlich mit einer bunten Fankultur ohne Diskriminierung schmücken wollen. Das vermeintliche Vergehen der “Aachen Ultras“ war und ist es, sich gegen die Ideologie der rechten Schläger zu wenden. Sie verdienen Solidarität und Unterstützung. Damit Schluss ist mit der rechten Gewalt!
BAFF-Pressemeldung vom 09. August 2012
Bündnis aktiver Fußballfans e.V.