26.09.2018 - Union Berlin/Holstein Kiel

Antwort an Hertha-Hools & Protest in Arbeitskleidung


Im Stadion an der Alten Försterei trafen gestern der 1. FC Union Berlin und Holstein Kiel aufeinander. Hooligans von Union Berlin antworteten bei dem Spiel auf ein Plakat von sportlichen Hertha BSC-Fans, beide Fanszenen schwiegen in den ersten 20 Minuten und die Gästefans protestierten zudem in Arbeitskleidung.

„Ihr werdet von uns hören - oder auch nicht!“, stand in den ersten 20 Minuten vor der Waldseite und vorm Gästeblock geschrieben. Beide Fanszenen beteiligten sich damit am bundesweiten Aktionsspieltag, der sich gegen den DFB und die DFL richtet und die von den Fanszenen Deutschlands formulierten Forderungen an die Verbände untermauern soll. So war es im Stadion an der Alten Försterei innerhalb der ersten 20 Minuten weitestgehend ruhig. Erst danach wurde der übliche Support von Heim- und Auswärtsfans aufgenommen. Auch das Waldseite-Banner wurde erst zum Ende des Protests am Dach der gleichnamigen Fantribüne hochgezogen.

Die mitgereisten Gästefans, die auf einen Dienstag etwa 750 Kilometer (hin und zurück) fahren mussten, um ihr Team in Ost-Berlin unterstützen, hatten sich noch eine besondere Protestaktion einfallen lassen, um gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit zu protestieren. Die Holstein-Fans reisten in Arbeitskleidung nach Berlin, um deutlich zu machen, dass man am Dienstag eigentlich arbeiten muss und viele Fans Urlaub nehmen mussten, um das Spiel, das um 18:30 Uhr angepfiffen wurde, besuchen zu können. Passend dazu hing eine „Working Class – Holstein Kiel“-Zaunfahne vorm Gästeblock. „Egal ob im Blaumann, mit Arbeitshofe, Bauhelm, Kochjacke, Putzkittel, Hemd oder im Anzug. Zieht eure Arbeitssachen an oder das, was ist sonst noch im Spind so findet. Working Class on Tour!“, kündigte der Block 501 die Aktion vorab an (Faszination Fankurve berichtete).

Nachdem sportliche Hertha BSC-Fans am Samstag beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach in Richtung von 1. FC Union Berlin-Hooligans ein Spruchband zeigten, auf dem „Macht euch g'rade!“ geschrieben stand (Faszination Fankurve berichtete), antworteten Hooligans von Union Berlin darauf gestern ebenfalls mit einem Plakat, das mit dem bekannten Hooligan-H unterschrieben war. „5 Jahre hinter Dynamo versteckt, jetzt plötzlich eure Eier entdeckt? Hochmut kommt vor dem Fall“, war darauf zu lesen, wobei das Wort „Euch“ farblich in blauen Buchstaben gehalten war, womit klar war, dass die Hools von Hertha BSC gemeint waren. Der Vorwurf der sportlichen Union Berlin-Fans an die Kollegen bei Hertha lautet, dass man sich in den vergangenen fünf Jahren hinter den Hooligans vom BFC Dynamo versteckt habe, die eine ausgeprägte Feindschaft zu Union Berlin pflegen, nicht jedoch zu Hertha BSC.

Auf dem Rasen der Alten Försterei sah es lange nach einem Unentschieden aus, doch Union Berlin erzielte in der 90. und 92. Minute noch Tore durch Prömel und Polter. Dadurch gewannen die Eisernen das Heimspiel noch mit 2:0 und die Holstein Kiel-Fans ärgerten sich somit über die Anstoßzeit und über die Auswärtsniederlage. (Faszination Fankurve, 26.09.2018)