Anwohner klagen über Lärmbelästigung

Viele Fans des TSV 1860 München wünschen sich einen weiteren Ausbau des Grünwalder Stadions. Anwohner beschweren sich indes über die Lärmbelastung und machen mit Flugblättern gegen eine Erweiterung mobil, weshalb ein weiterer Ausbau scheitern könnte.

Nachdem die Kapazität des Grünwalder Stadions zu Saisonbeginn bereits von 12.500 auf 15.000 erhöht worden war, träumten viele Löwenfans bereits von einem Ausbau des Stadions auf 30.000 Plätze. Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Stadt München, schob diesem Traum jedoch schnell einen Riegel vor. „Das wird auf Giesings Höhen nicht mehr funktionieren, weil es heute planerisch und rechtlich schlichtweg unmöglich ist – so sehr ich das auch selbst bedaure“, erklärte er im September der tz. Die Stadt müsse sich an Vorschriften und Gesetze halten und nicht zuletzt auch an Anwohner denken, die keine Fußballfans seien.

Eben diese Anwohner machen jetzt mobil: Mit Flyern und Plakaten machten sie ihrem Ärger im Umfeld des Traditionsstadions mitten im Münchner Stadtteil Giesing jetzt Luft. Die Verfasser fürchten einen Ausbau auf 25.000 Plätze und beschwerten sich in ihrem Schreiben vor allem über „ohrenbetäubende Durchsagen und Musik (jetzt noch verstärkter durch die neu eingeflogenen Lautsprecher), stundenlanges Trommeln, Sachbeschädigung, Verkehrschaos, Wildpinkler in Grünanlagen und Hauseinfahrten, Müll, Glasscherben in den Vorgärten (da, wo die Kehrmaschinen nicht sauber machen).“ Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte man versucht, den „Wildpinklern“ durch längere Öffnungszeiten öffentlicher Toiletten Herr zu werden.

Auch wenn ein Ausbau des Stadions auf 30.000 oder 40.000 Plätze aufgrund planerischer Hindernisse und des Konfliktpotenzials mit den Anwohnern äußerst unwahrscheinlich erscheint, forderte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Verena Dietl zuletzt, im Rahmen der geplanten Sanierungsmaßnahmen eine Erweiterung der Kapazität auf 18.600 Plätze zu prüfen. (Faszination Fankurve, 09.10.2018)