22.07.2014 - VfR Aalen

Auch Aalen-Fans boykottieren Spiel bei RB Leipzig


Die Crew Eleven, Ultras des VfR Aalen, ruft zum Boykott des Auswärtsspiels bei RB Leipzig am ersten Spieltag der 2. Bundesliga auf. Stattdessen will die Gruppe gemeinsam mit anderen VfR-Fans das Spiel in Aalen im TV verfolgen. Die Crew will damit ihre „konsequente Ablehnung“ gegenüber RB ausdrücken.

In der Stellungnahme der Crew Eleven heißt es: „Für uns ist mit dem Aufstieg von RB Leipzig nun endgültig die dunkelrote Linie überschritten. Wir sind nun erstmals direkt betroffen und nicht gewillt tatenlos zuzusehen und in Leipzig zur Tagesordnung überzugehen. Wir verspüren keinerlei Interesse den, per DFB und DFL scheinheilig durchgemogelten, Affront gegen das Vereinswesen von unserer Seite aus zu legitimieren. Hierbei machen wir nicht mit, denn das Projekt “Rasenball” wird von uns in seiner Gänze abgelehnt!“

Die Gruppe wünscht sich durch den Boykott öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema. Einnahmen für RB Leipzig zu verhindern ist nicht das primäre Ziel: „Es geht uns weder darum RB Eintrittsgelder oder Aufmerksamkeit zu verwehren, noch glauben wir, dass sich durch unsere Abwesenheit etwas ändert oder großartig die Öffentlichkeit sensibilisieren wird, wenngleich es natürlich wünschenswert wäre.“


Die Gruppe begründet den Boykott mit Ablehnung gegenüber RB Leipzig: „Unser Boykott resultiert in erster Linie aus unserem Selbstverständnis von Fußball und Fankultur, welches mit diesem Marketingkonstrukt nicht zu vereinbaren ist. Wir werden daher weder gute, noch böse Mine zum Spiel im Stadion machen und RB als Gegner unseres VfR akzeptieren. Wir sehen dies nicht als “Augen verschließen vor der Wahrheit” sondern als einzig konsequente Ablehnung dieser Entwicklung.“

Die Mannschaft vom VfR Aalen wurde über das Fernbleiben der Crew Eleven bereits unterrichtet. Ihnen wurde verdeutlicht, dass der Boykott nicht gegen die eigene Mannschaft gerichtet ist. Die Crew Eleven will anderen VfR-Fans ein Fernbleiben nicht vorschreiben, freut sich aber über Fans, die es ihnen gleich tun: „Wir wollen keinem VfR-Fan vorschreiben, wie er sich bei diesem Spiel zu verhalten hat und wir stellen es jedem frei mit uns zusammen das Spiel in Aalen zu schauen, oder nach Leipzig zu reisen.“

Zuvor kündigten mit Cattiva Brunsviga bereits Ultras von Eintracht Braunschweig an das Auswärtsspiel bei RB Leipzig zu boykottieren. Braunschweig spielt am fünften Spieltag in Leipzig. Die Braunschweiger Fanszene will morgen ausführlich über den Boykott diskutieren. Ein Public Viewing im Eintracht-Stadion zum Spiel steht zur Debatte. (Faszintation Fankurve, 22.07.2014)

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Crew Eleven:

Stellungnahme zum Auswärtsspiel bei RB Leipzig

Die Crew Eleven wird das Auswärtsspiel unseres VfR´s in Leipzig am ersten Spieltag nicht besuchen!

Stattdessen werden wir in Aalen ein Alternativprogramm auf die Beine stellen und mit allen interessierten VfR-Fans das Spiel im TV anschauen. Für uns ist mit dem Aufstieg von RB Leipzig nun endgültig die dunkelrote Linie überschritten. Wir sind nun erstmals direkt betroffen und nicht gewillt tatenlos zuzusehen und in Leipzig zur Tagesordnung überzugehen. Wir verspüren keinerlei Interesse den, per DFB und DFL scheinheilig durchgemogelten, Affront gegen das Vereinswesen von unserer Seite aus zu legitimieren. Hierbei machen wir nicht mit, denn das Projekt “Rasenball” wird von uns in seiner Gänze abgelehnt!

Es geht uns weder darum RB Eintrittsgelder oder Aufmerksamkeit zu verwehren, noch glauben wir, dass sich durch unsere Abwesenheit etwas ändert oder großartig die Öffentlichkeit sensibilisieren wird, wenngleich es natürlich wünschenswert wäre.

Unser Boykott resultiert in erster Linie aus unserem Selbstverständnis von Fußball und Fankultur, welches mit diesem Marketingkonstrukt nicht zu vereinbaren ist. Wir werden daher weder gute, noch böse Mine zum Spiel im Stadion machen und RB als Gegner unseres VfR akzeptieren. Wir sehen dies nicht als “Augen verschließen vor der Wahrheit” sondern als einzig konsequente Ablehnung dieser Entwicklung.

Wir wollen keinem VfR-Fan vorschreiben, wie er sich bei diesem Spiel zu verhalten hat und wir stellen es jedem frei mit uns zusammen das Spiel in Aalen zu schauen, oder nach Leipzig zu reisen. Jedoch sollte sich ein jeder hinterfragen, ob nicht schon genug Zugeständnisse gemacht wurden, ob nicht schon genug Augen zugedrückt wurden und ob nicht schon genug rumgelabert wurde. Das Fass ist übergelaufen und für uns gibt es nur noch diese Konsequenz, auch wenn wir unsere Mannschaft an diesem Tage im Stich lassen müssen. Diese wurde informiert, dass sich der Boykott keinesfalls gegen sie, sondern einzig und allein gegen den Heimverein, samt seiner Fans und allem was dahinter steht, richtet.

Crew Eleven Aalen, Juli 2014

Fanfotos VfR Aalen




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