13.12.2018 - 1. FC Köln

„Auch Dietmar Hopp muss Kritik aushalten!“


Nicht nur 33 Fans von Borussia Dortmund wurden wegen der Beleidigungen von TSG Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp angezeigt, sondern auch auch 21 Fans des 1. FC Köln, die deswegen mit Strafbefehlen belegt wurden. Die Südkurve 1. FC Köln hat sich heute zum Thema zu Wort gemeldet und erklärt, dass die Gesänge gegen Hopp nicht aufhören werden.

Vielmehr erklärt der Südkurve 1. FC Köln e.V., dass beleidigende Gesänge, auch gegen Einzelpersonen, schon seit Jahrzehnten zu Folklore in deutschen Fußballstadien gehöre. Die Fans aus der Domstadt kritisieren, dass Dietmar Hopp auf diese Gesänge mit Anzeigen reagiere, Polizisten deshalb Videos auswerteten und anfingen Lippen zu lesen. Sollte das Beispiel von Hopp Schule machen, sehen die Kölner Fans ihre Fankultur in Gefahr, weshalb man gegen die Strafbefehle vorgehen wolle.

„Nun hat Herr Hopp nach langen Jahren der Anti-Gesänge scheinbar die Schnauze voll und zeigt alles an, was ihm aus der Fankurve an Beleidigungen entgegenschlägt. Wenn es aber um die Kriminalisierung von Fangesängen geht wird damit spätestens eine Grenze überschritten, die wir nicht hinnehmen können und hinnehmen werden. Wo kommen wir hin, wenn nun zukünftig auch von Timo Werner über Oliver Kahn bis zu Uli Hoeneß dann an gewissen Spieltagen hunderte oder tausende Anzeigen erstattet werden? Die jüngsten Anzeigen und nachfolgenden Strafbefehle gegen bisher 21 FC-Fans im Nachgang zum letzten Gastspiel in Hoffenheim werden auch zukünftig nichts ändern. Wir erwähnten bereits, dass Beleidigungen für uns in gewissem Maße zum Fußball dazu gehören. Dass die Motivation von Polizei und Justiz zur Strafverfolgung im Zusammenhang mit Fußballspielen gegenüber anderen gesellschaftlichen Bereichen eine überdimensionale Intensität angenommen hat, ist keine Neuigkeit für uns. Dass sich die Polizei in Sinsheim jedoch neuerdings auf medienwirksames Bestreben von Dietmar Hopp mit Lippenlesen und ähnlichen Dingen beschäftigt, etliche haarsträubende Ermittlungsverfahren auf den Weg zu bringen, stellt für uns ein neues Mittel der Behörden dar, unliebsamen Fans 'einen vor´s Schienbein' zu geben. Wir werden uns mit allen Mitteln gegen diese Anzeigen wehren, da hier andernfalls ein neuer Präzedenzfall geschaffen werden könnte. Des Weiteren wird ein solches Vorgehen von Herr Dietmar Hopp sicherlich nicht zur Beruhigung der Lage beitragen, wie bereits das Gastspiel des BVB in Hoffenheim im September diesen Jahres gezeigt hat. Gesänge sind ein Teil der freien Fankultur und solche Anzeigen stellen einen massiven Eingriff in die Fankultur dar. Wir werden bis zum bitteren Ende für die Freiheit der Fankurve kämpfen“, heißt es dazu in der Stellungnahme der Südkurve 1. FC Köln. (Faszination Fankurve, 13.12.2018)

Fanfotos 1. FC Köln




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