24.01.2018 - Darmstadt/FCK

Aufmunternde Gesänge nach Spielabbruch


Das Zweitligaduell zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem 1. FC Kaiserslautern wurde heute Abend beim Stand von 0:0 abgebrochen, nachdem FCK-Trainer Jeff Strasser sich in der Halbzeitpause wegen gesundheitlicher Probleme behandeln ließ und anschließend mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurde.


„Liebe FCK-Fans, wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, ist das Auswärtsspiel in Darmstadt abgebrochen worden. Grund ist ein medizinischer Zwischenfall. Unser Cheftrainer Jeff Strasser ist gerade zur Kontrolle auf dem Weg ins Krankenhaus“, teilte der FCK via sozialer Medien mit. Laut Medienberichten soll Strasser nicht in Lebensgefahr schweben.

Die etwa 3.000 mitgereisten FCK-Fans stimmten „Jeff Strasser – Du bist der beste Mann“-Gesänge an und beim Abtransport des FCK-Trainers mit dem Krankenwagen hielten FCK- und Lilienfans ihre Schals hoch und sangen „You'll Never Walk Alone“. Die Anteilnahme der Lilienfans zeigt, dass Fußballfans in solchen Situationen Gespür für die Situation haben und sportliche Rivalitäten in den Hintergrund rücken. Der Vorfall zeigt zudem, wie schnell Fußball zur Nebensache werden kann.


Vor dem Spiel riefen die Südtribüne Darmstadt, der Block1898, die Usual Suspects, Ultrà de Lis und die Underdogs die 3.600 Lilienfans auf der Südtribüne zu lautstarker Stimmung auf. Anderthalb Jahre nachdem der Stimmungskern im Böllenfalltor von der Haupttribüne auf die neue Südtribüne zog, war es Zeit ein kleines Fazit zu ziehen und die Darmstadt-Fans erneut zu motivieren: „Stimmungsmäßig ist allerdings noch sehr viel Luft nach oben. Auch wenn wir dafür einstehen und es uns natürlich wünschen würden, sind wir realistisch genug, um zu wissen, dass nicht die komplette Tribüne bei 17 Heimspielen für 90 Minuten völlig ausrasten wird. Wir wissen auch, dass es normal ist, dass es in Richtung der Außenbereiche einfach ruhiger wird. Unser Anspruch ist dennoch ganz klar: Wir wollen die Stimmung immer weiter verbessern. Wir wollen, dass unsere Jungs auf dem Platz ob der Atmosphäre ein paar Prozente mehr rauskitzeln können und wir wollen, dass sowohl Gästefans beeindruckt nach Hause fahren, als auch wir Heiner stolz behaupten können, dass das Bölle heute ein Hexenkessel war. Dafür sehen wir uns in der Pflicht und jeden auf der Süd ein Stück weit mit im Boot. Erst wenn bei uns richtig was los ist, erwacht auch die Gegengerade und danach der Rest des Stadions. Da hilft es allein schon, wenn bei Klatscheinlagen mal alle Arme in die Höhe schnellen oder beim Hüpfen alle mitziehen. Das sendet Signale an Euren Nebenmann und an die anderen Tribünen und bringt uns voran!“, hieß es im Aufruf der Darmstadt 98-Fans. Auf der Südtribüne wurde das Mittwochabend-Spiel mit einem „Schenkt ihnen nichts, nehmt ihnen alles!“-Spruchband eingeleitet. Die mitgereisten FCK-Fans zeigten ein Intro aus Konfetti-Shootern und Luftballons in den Vereinsfarben des 1. FC Kaiserslautern. (Faszination Fankurve, 24.01.2018)