05.08.2018 - Grazer AK/Sturm Graz

Auseinandersetzungen, Boykott & Pyro bei „Derby“ in Graz


Der Grazer AK kehrte am Freitag erstmals seit der Neugründung des Vereins im Jahr 2012 ins Liebenauer Stadion. Der von GAK-Fans neugegründete Verein spielte beim „Derby“ gegen die 2. Mannschaft vom Rivalen von Sturm Graz erstmals wieder im größten Grazer Stadion, in dem auch Sturm Graz seine Heimspiele austrägt.

Während die Fanszene vom Grazer AK dem Heimspiel gegen die „Amateure“ von Sturm Graz stark entgegenfieberte und vom GAK von einem Derby die Rede war, teilten die Ultras von Sturm Graz mit, dass man das Spiel der eigenen 2. Mannschaft nicht besuchen werde, um dem Rivalen keine Zuschauereinnahmen zukommen zu lassen und weil man auch sonst keine Spiele der 2. Mannschaft besucht. „Wann Derby ist, bestimmen wir!“, hieß es dazu von den schwarzen Grazer Fans (Faszination Fankurve berichtete).


Am Freitagabend gab es bei der ersten Rückkehr der Grazer AK-Fanszene ins Liebenauer Stadion seit 2007 nur einen organisierten Support von GAK-Fans. Die aktive Fanszene der Roten positionierte sich beim Derby hinter einer „Im Auftrag des Grazer AK - United we stand“-Zaunfahne sowie einer kleinen Fahne mit durchgestrichenem Sturm Graz-Wappen und zündeten mehrfach Pyrotechnik. Unterstützt wurden die GAK-Fans von Freunden vom KFC Uerdingen aus Deutschland, von VVV Venlo-Fans aus den Niederlanden und von NK Čelik Zenica-Anhängern aus Bosnien und Herzegowina. Vor dem Spiel, das der GAK durch Treffer in der 8., 37. und 88. Minute und nach Anschlusstreffern von Sturm Graz II in der 33. und 95. Minute mit 3:2 gewann, organisierte die Fanszene des Grazer AK einen Fanmarsch, bei dem bereits Pyrotechnik gezündet wurde.


Teile der Fanszene von Sturm Graz trafen sich während des Boykotts des Regionalliga Mitte-Spiels der eigenen 2. Mannschaft am Freitagabend gegen den Grazer AK auf dem Mariahilferplatz in der Grazer Innenstadt. Nach Abpfiff des Derbys kam es gegen 22:00 Uhr an einer Bahnüberführung in der Neuholdaugasse in Graz noch zu einem Aufeinandertreffen beider Fanlager. An den Auseinandersetzungen, bei denen auch Baustellenabsperrungen von den beteiligten Fans eingesetzt worden sein sollen, waren laut Polizeiangaben insgesamt etwa 180 Fans beteiligt. Die Polizei schritt gegen beide Fanlager ein. Die Auseinandersetzungen sollen sich deshalb auf benachbarte Schauplätze verlagert haben. Die Polizei Graz nahm am Freitagabend die Personalien von 32 Fans auf und fertige 18 Anzeigen an.


Nachdem der Grazer Athletiksport Klub im Jahr 2012 zum wiederholten Male Konkurs ging und den Spielbetrieb einstellte, gründeten die Fans den Verein unter dem Namen Grazer Allgemeiner Club neu. Seitdem ist der Grazer AK in den vergangenen fünf Jahren fünf Mal in Folge aufgestiegen und ab der Saison 2018/2019 nun wieder drittklassig (Faszination Fankurve berichtete). In der Regionalliga Mitte kam es nun erstmals zu einem Wiedersehen mit dem verhassten Nachbar von Sturm Graz, wenn auch nur gegen die 2. Mannschaft der Blackies. (Faszination Fankurve, 05.08.2018)