31.07.2016 - Linz

​Ausschreitungen & Polizeigewalt beim Linzer-Derby


Am Freitagabend kam es im Waldstadion in Pasching am zweiten Spieltag der zweithöchsten österreichischen Spielklasse zum Derby zwischen dem Linzer ASK uns Blau Weiss Linz. Die Gästefans sprechen nach einem Polizeieinsatz in der Halbzeitpause von Polizeigewalt.

„Zur Halbzeitpause dann unglaubliche Szenen. Aus dem Nichts erfolgte ein Blocksturm vermummter Exekutivbeamter in Kampfmontur. David Wimleitner, ex sportlicher Leiter, versuchte sich noch beruhigend an die Front zu stellen - wurde aber ebenso willkürlich mit Pfefferspray eingedeckt wie zahlreiche Anhänger. Erst nach und nach schafften es dann Rettungsdienst und Sanitäter zu den Verletzten, Atemnot und sich übergebende Fans waren die Folge dieses völlig unverantwortlichen Reizstoffangriffs!“, heißt es von den Linzer Blauhelmen zu den Vorfällen in der Halbzeitpause. Die Heimfans quittierten den Polizeieinsatz überwiegend mit „ACAB“ Rufen gegen die Polizei. Es gab jedoch auch Applaus für das Vorgehen der Polizei. Zuvor kam es im Stadion zwischen Gästeblock und Heimkurve zu Auseinandersetzungen, bei denen Gegenstände hin und her flogen, bis die Polizei einschritt. Laut Polizeiangaben verschafften sich circa 20 Blau-Weiss Linz Fans durch ein eigentlich zugeschlossenes Tor Zugang zum Pufferbereich an der Heimkurve und suchten die Auseinandersetzung mit der Polizei. Diese schritt mit Pfefferspray gegen die Fans ein. Der letzte Trennzaun und ein letztes Netz zwischen Heim- und Gästefans hielt jedoch durchgehend stand. 30 bis 50 Fans sollen laut Polizeiangaben die Beamte angegangen haben. Die Beamten versprühten anschließend Pfefferspray im Gästeblock, das auch unbeteiligte Fans getroffen haben soll.


Die LASK Fans fuhren mit der Straßenbahn zum Derby und legten am Ende einen Fanmarsch hin. Im Waldstadion in Pasching, wohin der LASK wegen hoher Stadionmieten im Linzer Stadion in den kommenden Jahren einweicht, zeigten die LASK-Fans das Spruchband „Auch am Verbannungsort besteht die Liebe fort“. Weil das Spiel im Ausweichstadion ausgetragen wurde, verzichteten die LASK Fankurve zudem auf eine Choreografie oder größere optische Aktionen. Lediglich einzelne Bengalische Fackeln wurden abgebrannt und Spruchbänder gezeigt.

Auf einem Spruchband solidarisierten sich die LASK-Fans mit den verhassten Gästefans, da die Bauweise des Gästeblocks in Pasching nicht gästefreundlich sei. Dies soll auch dem eigenen Verein mitgeteilt worden sein. Der Gästebereich im Waldstadion ist geprägt von einer großen Plexiglaswand, wodurch Gesänge der Gästefans kaum zu vernehmen sind.


Blau-Weiss Linz trägt die eigenen Spiele aktuell ebenfalls nicht im eigenen Stadion aus und weicht deshalb aktuell ins Linzer Stadion aus, in dem auch die LASK Fans wieder gerne ihr Team anfeuern würden.

Das Derby am Freitagabend endete vor 6200 Zuschauern mit einem 2:1 Heimsieg für den Linzer ASK. Die Fanfotos des Spiels gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 31.07.2016)

Dieses Video zeigt die Auseinandersetzungen und den Polizeieinsatz:






Weitere News:
19.04.2017: Corteo, Choroes & Pyroshows beim Linzer Derby
25.09.2016: ​Corteo, Choreo & Pyro: Bilder vom Linzer Derby