Auswärtsfahrten nicht generell verboten

Entgegen ersten Vorschlägen und Hypothesen hat das Beobachtungsgremium des italienischen Innenministeriums bei seiner gestrigen Sitzung Auswärtsfahrten im italienischen Profifußball doch nicht generell untersagt, sondern lediglich weitere konkrete Verbote erlassen.

So werden am kommenden Spieltag der Serie A die Fans von Atalanta Bergamo, Catania Calcio, AC Mailand, AS Rom, Sampdoria Genua und FC Turin nicht zu den Spielen ihrer Mannschaft mitreisen können. Während für die Begegnung Lazio Rom gegen FC Parma eine Entscheidung noch aussteht, dürfen die Tifosi aus Palermo, Florenz und Siena ihre Mannschaft bei Juventus Turin, Reggina und Udinese vom Gästeblock aus unterstützen. In der Serie B werden die Fans aus Bari und Cesena daheim bleiben müssen, in der Serie C trifft es den Anhang von Potenza, Reggiana, Taranto, Ternana und Hellas Verona und selbst in der Fünftklassigkeit sind mit Gragnano und Turris noch zwei Fanszenen vom Reiseverbot betroffen.

Unterdessen erwiesen am Mittwoch etwa 10.000 Menschen Gabriele Sandri, dem getöteten Laziofan, die letzte Ehre. Bei der Beerdigung erschienen Fans aus Kurven des ganzen Landes, auch aus solchen, die mit den Laziali in erbitterter Feindschaft liegen (etwa aus Napoli oder Pescara). Parallel dazu laufen die Ermittlungen der Behörden zu den Vorfällen an der Raststätte in der Nähe Arezzos. Während Luigi Spaccarotella, der Polizist, der die Schüsse auf Sandri abgab, inzwischen nicht mehr nur der fahrlässigen Tötung, sondern der vorsätzlichen Tötung angeklagt wird, gaben die Ermittler bekannt, dass die auf dem Parkplatz gefundenen Waffen - einige Messer und ein halb zerbrochener Regenschirm - wohl den Begleitern Sandris gehörten. (Faszination Fankurve, 16.11.07)