09.09.2012 - Karlsruher SC

BVB II – KSC: Was wirklich geschah


Rund um das Spiel zwischen der Zweitvertretung von Borussia Dortmund und der Karlsruher SC kam es zu Szenen, die in der bundesweiten Medienlandschaft ein Echo fanden. Der Ultázusammenschluss ULTRA 1894 aus Karlsruhe beschreibt nun, was sich aus ihren Augen zugetragen hat.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von ULTRA 1894:

Stellungnahme: Dortmund II – KSC… wie es wirklich war!

Veröffentlicht am 31. August 2012

Nachdem die Ereignisse in Dortmund ein paar Tage zurück liegen, möchten wir nun unsere Sicht der Dinge darstellen:

Als unsere Busse in Dortmund ankamen und das Westfalen-Stadion in Sichtweite war, stiegen wir aus, um den Rest zum Stadion “Rote Erde” zu laufen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits die Dortmunder SKBs und ein Karlsruher SKB anwesend. Ein Polizist auf dem Motorrad wies uns den Weg.

Wie zu erwarten war, fuhren nun mehrere Mannschaftswagen der Polizei auf, um uns zu begleiten. ZU KEINEM ZEITPUNKT sagte man uns, wir seien falsch oder wir sollten anders laufen. Wir bogen MIT DER POLIZEI in eine Straße ab, die zum Stadion “Rote Erde” führte. In dieser Straße wurden wir dann ohne ersichtlichen Grund eingekesselt und ca. 45 Minuten festgehalten. Als es nur noch wenige Minuten bis zum Anpfiff waren, wurde die Gruppe unruhig, da sie pünktlich zum Anpfiff im Stadion sein wollte. Nach einiger Zeit erlaubte uns die Polizei weiter in Richtung Stadion zu laufen. Im Moment, als wir uns in Bewegung setzten, kam von links eine Gruppe Dortmunder Fans vorbei und machte auf sich aufmerksam. Daraufhin hielt uns die Polizei erneut fest.

Es ist für uns unverständlich, dass die Polizei jetzt sogar behauptet, eine Konfrontation mit Dortmund sei abgesprochen gewesen, waren es doch eindeutig sie, die das Kommando zum loslaufen gaben. Dennoch hatte die Polizei immer alles unter Kontrolle und wir mussten nochmals im Polizeikessel warten. Die Begründung der Polizei lautete, dass die Dortmunder immer noch vor dem Stadion stehen würden und wir solange nicht weitergehen dürften.

Letztendlich konnten wir 5 Minuten vor Spielbeginn doch in Richtung Stadion laufen. Auf dem Weg zum Gästeblock begegneten sich beide Gruppen, waren jedoch jederzeit durch einen Zaun und Polizisten getrennt, so dass die Polizei diese Situation relativ schnell unter Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken unter Kontrolle hatte.

Danach bewegten wir uns in Richtung Gästeblock weiter. Da der Anpfiff kurz bevor stand und alle rechtzeitig ins Stadion wollten, entstand am Stadioneingang ein Gedränge, welches durch Ordnungdienst und Polizei aufgelöst wurde. Im Anschluß daran kesselte die Polizei uns und andere Fans, die zwischenzeitlich auch angekommen waren ein und verwehrte ALLEN den Zugang, obwohl alle im Besitz von gültigen Eintrittskarten waren. Dies waren deutlich mehr als 80 Personen. Wie man auf diese Zahl kommt ist uns völlig schleierhaft. Gründe oder Erklärungen Seitens der Polizei gab es nicht!

Trotz der Verwehrung des Eintritts blieb alles ruhig. Allen Personen wurde der Zugang zu Getränken und Toiletten verwehrt. Schließlich setzten sich alle friedlich vor den Block und feuerten die Mannschaft von außen an. Die Polizei zog immer mehr Einheiten zusammen, obwohl es keine weiteren Vorfälle gab und die Situation zu keinem Zeitpunkt hochkochen zu drohte.

Nach Schlusspfiff stießen die Fans aus dem Stadion zu den eingekesselten Fans hinzu und man marschierte in Polizeibegleitung zu den Bussen und machte sich auf den Heimweg. Auf der Heimreise wurden die Busse, über Landesgrenzen hinweg, von mehreren Polizeiautos begleitet, die dem Buskonvoi die Zufahrt zu Rastplätzen und sämtlichen Parkplätzen versperrten. Zu erwähnen ist noch, dass im Supporters-Bus zwei behinderte Fans mitreisten, die dringend eine Toilette benötigt hätten. Dies interessierte die Polizei nicht. Der Behinderten-Betreuer des KSC wird hierzu noch eine Beschwerde schreiben.

Zusammenfassend zu diesem Tag:

1. Wir sind freie Menschen und können aus unseren Bussen aussteigen, WO UND WANN WIR WOLLEN! Dies werden wir auch in Zukunft weiterhin tun.

Hieraus einen Vorwand konstruieren zu wollen, ist für uns nicht nachvollziehbar, da wir in der Nähe des Stadions die Busse verließen und uns die Polizei, wie oben schon erwähnt, begleitete. Auch bestand nie, wie in manchen Presseartikeln zu lesen war, eine Abmachung mit der Polizei, dass wir zu einem bestimmten Parkplatz kommen sollten.

2. Es bestand niemals irgendeine Absprache oder Kontakt mit Dortmundern.

3. Die einseitige Berichterstattung über die Vorkommnisse ist für uns nicht nachvollziehbar! Auch wurde nicht im Vorraus geplant den Gästeblock zu stürmen, da alle im Besitz gültiger Eintrittskarten waren.

4. Am Mittwoch nach dem Spiel gab es ein Treffen, um die Ereignisse aufzuarbeiten. Der KSC nannte dies vermessenerweise “Rapport”. Es handelte sich hierbei jedoch um eine objektive Aufarbeitung dieses Tages und nicht um einen Rapport. Desweiteren lassen wir uns nicht von Angestellten unseres geliebten Vereins als “Vollidioten” bezeichnen. Hier sehen wir Klärungbedarf!

Das Fanprojekt Karlsruhe, die Fanbetreuung sowie Vertreter der Fanszene schilderten die Vorfälle weitgehend genauso, wie oben beschrieben. Der Verein (in Form von Präsident Wellenreuther und sportlichem Leiter Kreuzer) wurde gebeten, diese Vorfälle in einer objektiven Stellungnahme klarzustellen und somit die Anschuldigungen und Falschmeldungen in ein wahrheitsgemäßes Licht zu rücken.

5. Wir erwarten von unserem Verein in Zukunft, dass er sich nach etwaigen Vorfällen zuerst ein objektives Bild macht und sich mit den vorhandenen Kontaktpersonen der “Drei Säulen” in Verbindung setzt und nicht blind der Presse glaubt. Wir fordern einen sachlichen und reflektierten Umgang mit Presseberichten.

ULTRA1894 – Alles für Karlsruhe

Fanfotos Karlsruher SC




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