14.12.2014 - Borussia Dortmund / Hertha BSC Berlin

BVB-Ultras werfen Steine auf Hansa-Fans?


​Nach Polizeiangaben kam es in Magdeburg zu Vorfällen mit Beteiligung von Borussia Dortmund und Hansa Rostock Fans. BVB-Fans, die mit dem Wochenendticket nach Berlin unterwegs waren, haben demnach beim Umsteigen Hansa-Fans mit Steinen beworfen. Die Polizei nahm acht BVB-Fans fest.

In Berlin Charlottenburg hat die Bundespolizei deshalb die Personalien von 124 BVB-Fans und Ultras überprüft, die in der Reisegruppe unterwegs gewesen sein sollen, die in Mageburg an den Vorfällen beteiligt war. Acht Personen wurden daraufhin festgenommen. Nach Polizeiangaben werden 25 Personen der Reisegruppe in der Datei Gewalttäter Sport geführt.

Die Dortmunder Reisegruppe wollte nach Tagesspiegel Angaben anschließend nicht mehr das Spiel zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund im Olympiastadion besuchen. Stattdessen zogen es die BVB-Fans vor zur Gefangenensammelstelle in Berlin Tempelhof zu fahren, wo die acht festgenommen BVB-Fans festsaßen. Dort warteten sie auf die Freilassung der Verhafteten.

Im Stadion hingen die Zaunfahnen der Ultràgruppen The Unity und Jubos. Eine Fahne der Desperados Dortmund hing hingegen nicht. Das Spiel endete mit einem 1-0 Sieg für Hertha BSC. Auch nach Abpfiff hatte die Bundespolizei viel zu tun. Fans sollen eine S-Bahn verlassen haben und auf die Gleise gelaufen sein, weshalb die Strecke zwischen Stadion und Innenstadt für circa eine Stunde gesperrt war. Die Polizei setzte einen Hubschrauber ein, um die Fans im Gleisbett zu lokalisieren.

Hansa Rostock verlor währenddessen in Erfurt mit 4-1. Die Suptras und weite Teile der Hansa-Fanszene stellten nach der Halbzeit den Support ein und hingen die Zaunfahnen ab. Hansa steht aktuell auf dem 19. Tabellenplatz. Die Mannschaft stellte sich nach dem Spiel dem Unmut der Fans und kam zum Gästeblock.

Das schreibt die Polizei zu den Vorfällen am Hauptbahnhof in Magdeburg:
Im Rahmen des Fußballreiseverkehrs kam es am 13.12.2014 gegen 10:30 Uhr zu schweren Ausschreitungen am Magdeburger Hauptbahnhof. Die Situation auf dem Hauptbahnhof war insgesamt sehr angespannt, da sich unter anderem zeitgleich Rostocker und Dortmunder Fangruppierungen dort aufhielten. Ca. 50 Anhänger des BVB versuchten, zu den Fans des Rostocker Fußballvereins zu gelangen. Diese standen abfahrbereit in einer Regionalbahn auf Bahngleis 2. Als die Fans des F.C.Hansa Rostock dieses bemerkten, verließen ca. 20 Personen die Regionalbahn. Es kam zu Flaschen und Steinwürfen zwischen den Fangruppierungen. Nur durch den Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray mehrerer Einsatzgruppen der Bundespolizei konnte die Lage bereinigt werden. Videoauswertungen wurden gesichert. Kurz zuvor verletzte sich eine Bundespolizeibeamtin der Einsatzabteilung Hünfeld. Als sie zur Begleitung von Rostocker Fans den Zug besteigen wollte, wurde sie von diesen zu Boden gerissen. Durch die schnelle Hilfe von Kollegen, die auch diese Lage nur mit Schlagstock und Pfefferspray bewältigen konnten, wurde die Beamtin vor Schlimmeren bewahrt. (Faszination Fankurve, 14.12.2014)