05.09.2017 - Nationalmannschaft

Bald nur noch personalisierte Tickets bei Länderspielen?


Nach den rechtsradikalen Äußerungen einzelner Fans der deutschen Nationalmannschaft beim Auswärtsspiel in Prag am Freitag forderte DFB-Präsident Reinhard Grindel nun, dass die verschiedenen europäischen Verbände sich bei der Ticketvergabe absprechen sollen.

Der DFB-Präsident will das Thema beim nächsten Treffen des UEFA-Exekutivkomitees ansprechen. „Wir müssen gemeinsam mit den europäischen Verbänden über die Ticketvergabe diskutieren“, sagte Grindel gegenüber dem kicker-Sportmagazin. Der DFB-Präsident möchte mehr Kontrolle darüber erhalten, wer Tickets für die Spiele der Nationalmannschaft erhält und wer nicht.

Die Rufe in Prag sollen aus einem Block gekommen sein, der nicht der offizielle Gästeblock war. Grindel kritisierte, dass Einheimische beispielsweise in San Marino oder in Tschechien Tickets an deutsche Fans für außerhalb des Gästeblocks verkaufen würden. Dies will Grindel zukünftig verhindern. In der Praxis dürften sich diese Vorstellungen nur durch personalisierte Eintrittskarten und Ausweiskontrollen verhindern lassen. In der Praxis dürfte es bisher auch bei Heimspielen der deutschen Nationalmannschaft, die zuletzt häufig nicht ausverkauft waren, für Gästefans aus anderen Ländern möglich gewesen sein, sich Tickets für Bereiche außerhalb des Gästeblocks zu besorgen. Sollten europaweit bei Länderspielen personalisierte Tickets eingeführt werden, die nicht weitergegeben werden dürfen, könnten die Ticketverkäufe auch bei Heimspielen der deutschen Elf möglicherweise weiter einbrechen. Blockstürme, worüber medial nach dem Länderspiel in Tschechien berichtet wurde, würden sich durch solche Maßnahmen jedenfalls auch nicht verhindern lassen. (Faszination Fankurve, 04.09.2017)






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