Bayer 04 veröffentlicht Richtlinien für Choreografien

Auch an der Nicht-Genehmigung einer Choreografie aus Brandschutzgründen in der Leverkusener Nordkurve entzündete sich in der vergangenen Saison ein Konflikt zwischen der Ultràszene und Vereinsverantwortlichen bei Bayer 04 Leverkusen, der bis heute nachwirkt.

Bayer Leverkusen hat nun auf der Vereinswebseite Richtlinien veröffentlicht, die erfüllt sein müssen, wenn Bayer 04-Fans eine Choreografie in der BayArena durchführen wollen. „Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ist sehr daran interessiert, bei ihren Heimspielen eine gute und farbenfrohe Atmosphäre in der BayArena zu haben. Dazu gehören auch Choreografien, die elementarer Bestandteil der Fankultur sowohl der Heim-, aber auch Auswärtsfans sind. Damit Choreografien in der BayArena möglichst sicher und reibungslos umgesetzt werden können, sind nachfolgend die wesentlichen Eckdaten für die Umsetzung und Genehmigung nach Gesprächen auch mit der Bauaufsicht und der Berufsfeuerwehr Leverkusen festgehalten. Sie dienen ab der Spielzeit 2017/2018 als Grundlage und sind als bindend zu beachten“, heißt es in der Ankündigung von Bayer Leverkusen.

Choreografien und große Banner müssen laut Vereinsangaben demnach in der Regel zehn bis 14 Tage vor dem Spiel erstmals mit dem Verein abgestimmt werden. „Die Veranstaltungsleitung beurteilt die angefragten Choreografien und/oder Fankationen hinsichtlich der Machbarkeit und Integration in den Ablauf der Veranstaltung“, heißt es von Bayer Leverkusen zum weiteren Prozedere für Choreografien, die aus schwerentflammbaren Material bestehen müssen, was durch entsprechende Belege nachzuweisen ist. „Die Choreografien sind zeitlich zu begrenzen. Die Materialien sind unmittelbar nach Durchführung der Choreografie von den Tribünen und aus dem Stadioninnenraum zu entfernen. Die inhaltlichen Aussagen der Choreografien sind nicht Gegenstand dieser Vereinbarung“, erklärt Bayer Leverkusen weiter.

Laut Angaben des Vereins können Choreo-Materialien, die keinen Nachweis der Schwerentflammbarkeit haben durch Flammschutzmittel nachbearbeitet werden. Dies muss jedoch von fachkundigem Personal durchgeführt werden und vor Ort durch einen Flammtest nachgewiesen werden. Bei Choreografien, mit Zetteln, die nicht größer als DIN A3 sind, ist Schwerentflammbarkeit nicht notwendig, da das Stadionheft auch diese Größe habe.

Auch wegen der Probleme bei Durchführungen einer Choreografie zum runden Geburtstag des Farbenstadtinfernos blieben der Ultras Leverkusen den Heimspielen zum Ende der Saison 2017/2018 fern. Die in Leverkusen verbotene Blockfahne durfte später übrigens im Berliner Olympiastadion von den Bayer-Ultras hochgezogen werden.

Die Ultras wollen erst wieder in die Nordkurve zurückkehren, wenn sich das Verhältnis zum eigenen Verein verbessert hat. Ob die Ultras Leverkusen also am 26. August 2017 beim Heimspiel gegen Hoffenheim in die Nordkurve zurückkehren, bleibt somit abzuwarten. (Faszination Fankurve, 15.08.2017)