„Bedeutet für mich unendlich viel": Blinde in der Kurve

Sowohl in Luzern als auch in Leverkusen gibt es jeweils einen blinden Fan, der trotz seiner Beeinträchtigung fast jedes Spiel seines Lieblingsclubs treu besucht. In Luzern ist es ein 20-jähriger junger Mann, der vor zwei Jahren sein Augenlicht verlor.

Der Luzern-Fan erblindete, nachdem unbekannte Personen in einer Discothek KO-Tropfen in sein Glas füllten. Als Folge dessen verlor der damals erst 18-jährige Schweizer sein Augenlicht. Dennoch verfolgt er auch weiterhin treu die Spiele des FC Luzern in der Fankurve. „Es bedeutet für mich unendlich viel, dass ich die Fussballspiele in der mir vertrauten Umgebung verfolgen kann. Obwohl ich je nach Lärmpegel nicht genau weiss, ob nun ein Tor gefallen ist oder lediglich ein Penalty gepfiffen wurde, fühlt sich die Atmosphäre in der Fankurve als Blinder sowas von geil an. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich, wenn es aus unmittelbarer Nähe auf einmal warm und hell wird und du die Gewissheit erhälst, es war ein Tor und kein Penalty! Die ganze Kurve geht ab und es reisst dich automatisch mit, obwohl du nicht einmal weisst, worum es geht – stellt euch das einmal vor. Ich kann mir heute nur noch ausdenken wie die aufwendig gemalten Choreografien aussehen könnten, wenn mir die Freunde davon erzählen“.

Auch in Leverkusen gibt es einen sichtbehinderten Fan, der seinem Verein trotzdem die Treue hält. So sucht nun die Fanabteilung von Bayer Leverkusen eine/n Spieltagsbegleiter/in für das Auswärtsspiel in Leipzig, damit der Fan seine 34er Saison schafft. Der blinde Fan der Werkself will alle Bundesligaspiele von Bayer 04 Leverkusen in der Saison 2016/2017 miterleben. (Faszination Fankurve, 21.03.2017)

Hier geht es zum ganzen Bericht des Luzerner Fanblogs 1901.lu über den blinden FCL-Fan.