22.04.2017 - 1. FC Köln

Beleidigungen gegen Dietmar Hopp in Köln


Nachdem der 1. FC Köln wegen beleidigenden Gesängen gegen Dietmar Hopp beim Hinspiel bei der TSG Hoffenheim mit einer Geldstrafe belegt wurde, legten Fans des 1. FC Köln beim gestrigen Heimspiel gegen Hoffenheim auf Plakaten und in Gesängen nach und sorgten damit wohl für eine erneute Bestrafung.

„Dietmar: Morgen ins Maritim? Dein Vater wäre stolz!!!“, schrieb die Wilde Horde auf ein Spruchband, das in der Kölner Südkurve präsentiert wurde, was wohl auf den heutigen Bundesparteitag der „Alternative für Deutschland“ (AfD) in einem Kölner Hotel anspielte. Dazu wurde ein Doppelhalter mit einer Frau, die offenbar eine Prostituierte darstellen sollte, gezeigt. Diese hielt eine Geburtsurkunde in der Hand, auf die der Name Dietmar Hopp geschrieben wurde. „Mutter: Hure – Vater: Nazi“, war darauf u.a. zu lesen. Neben der mittlerweile üblichen Beleidigung Kölner Fans gegen die Mutter des TSG Hoffenheim Mäzen kam dieses Mal eine Anspielung auf Hopps Vater hinzu. Man spielte hier wohl auf die Vergangenheit von Emil Hopp, dem Vater von Dietmar Hopp, bei der SA in Hoffenheim während des Nationalsozialismus an.


Dietmar Hopp hat diesen dunklen Teil der Familiengeschichte, für den er selbst absolut nichts kann, im Gegensatz zu vielen anderen Personen des öffentlichen Lebens vorbildlich aufarbeiten lassen und dafür auch keine Kosten gescheut. Zudem kam es in der Südkurve immer wieder zu „Dietmar Hopp du Sohn einer...“ Gesängen, für die der 1. FC Köln zuletzt mit einer Geldstrafe belegt wurde.

Der Stadionsprecher bat die Fans dabei alle paar Minuten die Gesänge zu unterlassen, was meistens in den gleichen Gesängen in höherer Lautstärke endete. In der zweiten Halbzeit kamen, vor allem von den Sitzplätzen aber auch Pfiffe gegen die beleidigenden Gesänge. „Diese Beleidigungen sind inakzeptabel und spiegeln nicht die Werte wider, für die der 1. FC Köln steht“, entschuldigte sich der Präsident des 1. FC Köln, Werner Spinner, für die Gesänge. Die TSG Hoffenheim bedankte sich beim Stadionsprecher des 1. FC Köln für seine Interventionen. TSG Hoffenheim Manager Alexander Rosen sah die Gesänge als Aktion von „Schwachköpfen“, bezeichnete die Parolen als „unsägliche Frechheit“ und sah eine „neue Dimension“ erreicht.


Die Coloniacs thematisierten den heutigen AfD-Bundesparteitag ebenfalls mit einem Spruchband: „Heute für den FC, morgen gegen die AfD!“, war darauf zu lesen. Auf einem weiteren Spruchband in Block S4 war „Kölsche Fußballfans gegen AfD!“ zu lesen, ein Spruch der auch schon von Fortuna Köln und Viktoria Köln Fans hochgehalten wurde. Auf dem Rasen kassierte der 1. FC Köln in der 93. Spielminute den Ausgleich zum 1:1. (Faszination Fankurve, 22.04.2017)

Fanfotos 1. FC Köln




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