Beschwerde nach Einstellung der Ermittlungen?

Nachdem gestern bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen im Fall des toten FCM-Fan Hannes eingestellt hat (Faszination Fankurve berichtete), kündigt Burkhard Rayling, Rechtsanwalt der Angehörigen von Hannes an, möglicherweise Beschwerde einzulegen.

Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung erklärte der Anwalt, dass er aktuell noch auf fehlende Unterlagen über die technische Ausstattung des Zuges warte, aus dem Hannes stürzte oder sprang. „Sollte danach der leiseste Zweifel bestehen, werden wir sicher Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg einlegen“, erklärte der Rechtsanwalt der Zeitung.

Rayling sei sich laut dem Bericht sicher, dass die als Zeugen vernommenen Fans des Halleschen FC nicht die ganze Wahrheit zum Hergang des Vorfalls, der zum Tod des FCM-Fans führte, gesagt haben. „Sie haben sich gegenseitig gedeckt. Keiner wollte etwas gesehen haben, die haben gemauert“, erklärte der Rechtsanwalt der Zeitung. „Das Ergebnis macht wütend und lässt einen ohnmächtig zurück“, heißt es auf dem „Nur der FCM“-Fanblog zur Einstellung der Ermittlungen. Auch dort wird den Zeugen aus der Fanszene des Halleschen FC vorgeworfen, nicht die Wahrheit gesagt zu haben.

Trotz Einstellung der Ermittlungen ist immer noch unklar, warum der Regionalzug nach Notöffnung der Zugtür durch Hannes weiterfuhr. Laut dem Bericht sollen die Ermittlungen eingestellt worden sein, obwohl die Untersuchungen des Eisenbahn-Bundesamtes bisher nicht abgeschlossen sein sollen.

Der Präsident Fußballverbands von Sachsen-Anhalt, Erwin Bugar, kritisierte im Hinblick auf das anstehende Landespokalspiel zwischen dem Halleschen FC und dem 1. FC Magdeburg, die Entscheidung des Block U, dem Derby fernzubleiben. Laut Bugars-Aussagen gegenüber dem MDR solle man die Entscheidung der Staatsanwaltschaft respektieren.

Der „Nur der FCM“-Fanblog kritisiert diese Aussagen des Verbandspräsidenten: „Schön wäre, das für den Moment einfach zu akzeptieren, allen Beteiligten die Zeit zu gönnen, mit dem Ausgang des Verfahrens umzugehen und eventuell darüber nachzudenken, ob die Entscheidung, nicht zu den Derbys zu fahren, nicht vielleicht auch eine ziemlich kluge ist“, heißt es dazu auf dem Fanblog. (Faszination Fankurve, 21.03.2017)