21.12.2018 - AUE/FC Union

Bester Gastgeber: Union-Fans zeichnen Erzgebirge Aue aus


Auch im Jahr 2018 vergibt der Eiserne V.I.R.U.S. e. V., stellvertretend für die 1. FC Union Berlin-Fans, wieder eine Auszeichnung an den gegnerischen Verein, bei dem sich die Union-Fans am wohlsten gefühlt haben. In diesem Jahr geht der Preis, wie schon im Jahr 2012, an den FC Erzgebirge Aue.

Beim Gastspiel von Union Berlin am Sonntag im Erzgebirge wird der sogenannte „Jut war’t, danke!“-Pokal von Fanvertretern an den Zweitligisten übergeben, der nun gemeinsam mit der Spielvereinigung Fürth der einzige Verein ist, der diese Auszeichnung schon zwei Mal erhalten hat. (Faszination Fankurve, 21.12.2018)

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung vom Eisernen V.I.R.U.S. e. V. zum Thema:

Bester Gastgeber: Erzgebirge Aue zum zweiten Mal von den Union-Supportern ausgezeichnet

Auch in diesem Jahr vergibt die Supporterorganisation des 1. FC Union Berlin, der Eiserne V.I.R.U.S. e. V., den Pokal für den fanfreundlichsten Gastgeber der Vorsaison. Mit überwältigender Mehrheit entschieden sich die Union-Supporter wie schon 2012 für den FC Erzgebirge Aue. Der Verein ist somit in einem vollen Jahrzehnt, neben der SpVgg Fürth, der einzige Preisträger, der diese Würdigung ein zweites Mal erfährt, und im Übrigen der einzige Verein im Osten Deutschlands, der sie bislang erhalten hat. Eine solche Ehrung eines fremden Vereins durch Fußballfans ist in Deutschland noch immer einmalig.

Fußball ist nicht nur ein attraktiver, spannender Sport mit Siegern und Verlierern, sondern er vermittelt ebenso soziale Integration und Engagement. So steht die gelebte Fankultur als ein wertvoller sozialer Faktor, den der Spitzenfußball hervorbringt. Das verleiht ihm in Deutschland einen besonderen Wert für die Gesellschaft. Aktive Fans begleiten Woche für Woche ihre Mannschaften zu Auswärtsspielen, um ihr Team zu unterstützen und dabei Lebensfreude, Zusammenhalt und Sportsgeist zu spüren und zu zeigen. Dabei tut es gut, auf freundliche und faire Gastgeber zu treffen. Nicht überall ist das der Fall. Auswärtsfans sind in der Unterzahl; es ist leichter, ihre Freiheiten einzuschränken, als die der Heimzuschauer. Davon machen Vereine und Polizei oft auch dann Gebrauch, wenn es gar keinen adäquaten Anlass dafür gibt, und ignorieren dabei, dass sie damit die Besonnenen und Friedfertigen in die Defensive bringen und eventuelle Probleme – über den kurzfristigen Horizont hinaus betrachtet – eher verstärken, wenn nicht gar erst heraufbeschwören.

Es liegt nicht nur an der halbwegs überschaubaren Kilometerzahl, nicht nur an der Tradition des "Ost-Derbys", sondern ganz maßgeblich auch an den angenehmen Bedingungen, dass die Spiele in Aue stets zu denen gehören, für die viele, viele Kartenwünsche von Union-Anhängerinnen und Anhängern unerfüllt bleiben müssen. So ist der Tenor seitens der Unioner, die von der Entscheidung zur Pokalvergabe erfahren haben: "Endlich, die Auer haben es doch schon längst wieder verdient!" Dabei ist der entscheidende Faktor das Menschliche, das Verhältnis, das zwischen beiden Vereinen und beiden Fanszenen gewachsen ist, wo es doch früher so konfliktträchtig war. Bei aller sportlicher Konkurrenz, bei aller Leidenschaft und gnadenlosem Support der eigenen Mannschaft bleibt der Umgang miteinander, und insbesondere der Umgang des Vereins mit den Gästefans, stets fair und respektvoll.

So soll es sein, so ist der Fußball attraktiv, und so werden immer mehr Menschen ihr Herz dafür entdecken. Ein angemessen zurückhaltender Einsatz der Polizei, wie in den letzten Jahren in Aue erlebt, wird von Fans beider Vereine erkannt und honoriert. Genau das kommt der Sicherheit zugute – ganz ohne übermächtige Polizeipräsenz.

Der Name „JWD-Pokal“ ist eine Anspielung auf die im Berliner Slang geläufige Abkürzung für „janz weit draußen“, bedeutet aber hier speziell: „Jut war’t, danke!“ Im Rahmen des bevorstehenden Spieles am Sonntagnachmittag in Aue werden die V.I.R.U.S.-Repräsentanten Sven Mühle und Sig Zelt den Pokal im Stadion vor den Zuschauern an die „Veilchen“ überreichen.