15.04.2019 - Rostock/Jena

Betretungsverbote für 34 Hansa Rostock-Fans


Bevor es am Samstag zum Drittligaspiel zwischen dem FC Hansa Rostock und dem FC Carl Zeiss Jena kam, sprach die Bundespolizei am Rostocker Hauptbahnhof Betretungsverbote gegen 34 Hansa-Fans aus, die somit das Heimspiel im Ostseestadion verpassten.

Die Hansa-Fans reisten mit einer Regionalbahn aus Richtung Stralsund nach Rostock. Weil Hansa-Fans aus dieser Personengruppe am Hauptbahnhof Pyrotechnik gezündet haben sollen, wurde die gesamte Gruppe kontrolliert. Beim Aufeinandertreffen von Hansa-Fans und Bundespolizisten setzten die Polizeibeamten nach eigenen Angaben auch Pfefferspray gegen die Hansa-Fans ein. Dadurch wurden zwei Hansa-Fans verletzt.

Die Bundespolizisten nahmen die 34 Hansa-Fans vorübergehend in Gewahrsam, stellten die Personalien fest und durchsuchten die Fans. Dabei soll laut Polizeiangaben Pyrotechnik und 5,4 Gramm eines weißen Pulvers gefunden sein, vermutlich ein Betäubungsmittel.

Die Bundespolizei sprach in Rücksprache mit der Landespolizei Betretungsverbote gegen die gesamte Gruppe von Hansa-Fans aus, die deshalb mit dem Zug zurück in Richtung Stralsund begleitet wurden, ohne das Drittligaspiel gesehen zu haben. Von den Betretungsverboten war die gesamte Gruppe betroffen und nicht nur die Fans, bei denen verbotenes Zeug gefunden wurde.

Die betroffenen Hansa-Fans verpassten somit die 2:1 Niederlage ihres Vereins gegen Carl Zeiss Jena. Die abstiegsbedrphten Thüringer gewannen vor 16.087 durch Tore von Wolfram (6. Minute) und Starke in der 77. Minute. Breier erzielte in der zehnten Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Rostocker. Während die Saison für Hansa gelaufen ist, kämpft der FCC weiter gegen den Abstieg und hat durch den Auswärtssieg neue Hoffnung geschöpft.

Auf der Südtribüne Rostock war am Samstag, wie schon beim Hansa-Auswärtsspiel bei Fortuna Köln in der Vorwoche, eine Botschaft gegen das neue Polizeigesetz, das in Mecklenburg-Vorpommern eingeführt werden soll, zu sehen. Das sogenannte Sicherheits- und Ordnungsgesetz (SOG) wird von den Hansa-Fans als „Stasi ohne Grenzen“ (SOG) bezeichnet, weshalb der Gesetzesentwurf in den Augen der Fanszene gestoppt werden sollte. Kritik am SOG gab es zuletzt auch vom Landesdatenschutzbeauftragten. (Faszination Fankurve, 15.04.2019)






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