Bielefelder Ultras mit Pyroshow in Bochum

Im Ruhrstadion empfing der VfL Bochum am gestrigen Abend den DSC Arminia Bielefeld. Die Ultras von der Lokal Crew riefen die Arminia-Fans im Vorfeld der Zweitligapartie auf, im Gästeblock in Bochum auf die Sitzplätze, statt auf die Stehplätze zu gehen.

So kam es, dass die Mehrheit der Gästefans im Sitzplatzbereich des Gästeblocks anzutreffen war. Vor Anpfiff bereiteten die Arminia-Ultras dort eine Pyroshow vor. Dafür wurden zunächst Schwenkfahnen ausgebreitet, unter denen sich die Pyrozünder vermummen konnten. Anschließend wurde hinter der „Lokal Crew Ultras“-Heimzaunfahne, die die Arminia-Fans mit nach Bochum genommen hatten, blauer und weißer Rauch gezündet. Die Bielefelder Ultras reisten zuvor mit einem Entlastungszug ins Ruhrgebiet und gingen in einem Marsch, begleitet von einem Wasserwerfer vom Bochumer Hauptbahnhof bis zum Ruhrstadion.

In der Ostkurve wurde zum Intro hingegen eine „VfL für alle Zeiten!“-Botschaft gezeigt. Drauf folgte eine torlose erste Halbzeit. In der zweiten Halbzeit fielen dann sechs Tore. Die Gäste aus Ostwestfalen gingen zunächst mit zwei Toren in Führung, bevor Bochum innerhalb von elf Minuten drei Treffer erzielte und bis in die Nachspielzeit hinein in Führung lag. In der 91. Minute gelang den Bielefeldern durch ein Eigentor Losilla jedoch noch der Ausgleich.

21.708 Zuschauer kamen gestern ins Ruhrstadion, um das Duell der beiden Vereine zu sehen, deren Fanlager schon seit den 1980er Jahren feinschaftlich gegenüber stehen. Dies liegt auch daran, dass beide Clubs sportlich immer mal wieder stark konkurrierten, woraus sich durch Auseinandersetzungen und andere Vorfälle im Laufe der Zeit eine gegenseitige Abneigung beider Fanlager entwickelte.

In der Ostkurve hing gestern erstmals die Zaunfahne der Gruppe „Cuardrilla Bochum“, was auf Spanisch so viel, wie Gruppe, Gang, Bande oder Freundesclique heißt. Bereits beim Auswärtsspiel in Regensburg zeigte die Gruppe ihre Auswärtszaunfahne, nun folgte gegen Bielefeld die Heimzaunfahne.

Bei den Ultras Bochum, die nach dem Ende von Melting Pott die einzige verbleibende Ultràgruppe in Bochum sind, hingen gestern über der eigenen Zaunfahne die Banner von Red Fanatic und der Schickeria München, die zeigten, dass Ultras und aktive Fans des FC Bayern in der Ostkurve zu Gast waren. Sowohl in der Heimkurve, als auch im Gästeblock waren zudem Botschaften, die sich gegen den Videobeweis, den es seit dieser Saison auch in der 2. Bundesliga gibt, zu sehen. Außerdem wurde in der Ostkurve dafür mobil gemacht, dass die VfL-Fans nächste Woche in der ersten Runde im DFB-Pokal im Trikot nach Baunatal reisen. (Faszination Fankurve, 03.08.2019)