07.05.2020 - 1. FC Magdeburg

Block U spricht sich gegen Fortsetzung des Spielbetriebs aus


Nachdem seit gestern klar ist, dass die 1. und 2. Bundesliga schon ab Mitte Mai mit Geisterspielen fortgesetzt werden darf, konzentriert sich die aktuelle Debatte nun über das weitere Vorgehen der 3. Liga. Die Fanszene des 1. FC Magdeburg hat gestern Stellung genommen und sich gegen eine Fortsetzung des Spielbetriebs positioniert.

„In dieser Diskussion bezieht die große und vielschichtige Fanszene des 1. FC Magdeburg Stellung und spricht sich dafür aus, den Spielbetrieb im deutschen Profifußball bis auf Weiteres ruhen zu lassen. Mit diesem Statement wollen wir zudem den Verantwortlichen des 1. FC Magdeburg den Rücken stärken, sich weiterhin gegen eine zeitnahe Wiederaufnahme des Ligabetriebs auszusprechen“, heißt es dazu im vom Block U veröffentlichten Statement.

Argumentiert wird von den FCM-Fans mit gesundheitliche Risiken, wirtschaftlicher Aspekten, der sportlichen Situation, den vorhandenen Testressourcen in Deutschland und moralischen Bedenken. Trotz des Hygienekonzeptes im Profifußball sieht die Magdeburger Fanszene mindestens ein Restrisiko bei der Ansteckungsgefahr für Spieler und Betreuer. Negative wirtschaftliche Folgen erwarten die Fans für den 1. FC Magdeburg, weil der Drittligist stärker von den Zuschauereinnahmen und weniger von den Fernsehgeldern abhängig sei, als die Bundesligisten. Aus sportlicher Sicht sehen die FCM-Fans wegen der unterschiedlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer beim Trainingsbetrieb eine mögliche Wettbewerbsverzerrung. Der Block U kritisiert zudem, dass Menschen, die im Gesundheits- und Pflegesektor arbeiten aktuell teils immer noch nicht getestet werden können, Fußballprofis hingegen schon. Eine Sonderrolle des Profifußballs halten die FCM-Fans für moralische bedenklich und appellieren an die Vorbildfunktion des Fußballs.

„Der Profifußball, so weit entfernt von der Basis und der Anhängerschaft wie nie zuvor, zeigt in diesen Tagen sein wahres Gesicht. Die Gesundheit der Spieler, ein verzerrter Wettbewerb, das unnötige Ausreizen von knappen Testressourcen, die Vorbildfunktion – all diese Punkte sind nur Nebensache, wenn es in Wirklichkeit nicht um den Fußballsport geht, sondern ausschließlich um eine elitäre Sonderrolle und hunderte Millionen von Euro. Sollte es tatsächlich, allen Argumenten zum Trotz, zeitnah zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs kommen, so darf sich der Profifußball nicht wundern, dass die sowieso schon ausgeprägten Entfremdungstendenzen zur Basis des Fußballsports und den Fanszenen weiter zunehmen werden. Ein Profifußball, der sich ausschließlich aus seinem Eigeninteresse heraus nicht an die Seite der Gesellschaft, sondern über sie stellt, wird nicht nur seiner sozialen Verantwortung nicht gerecht, sondern er produziert mehr denn je Fußballfans, die sich gegen diese widerlichen Auswüchse zur Wehr setzen werden“, heißt es im Resümee der aktuellen Stellungnahme vom Block U. (Faszination Fankurve, 07.05.2020)

Fanfotos 1. FC Magdeburg




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