18.01.2013 - SV Eintracht Trier 05

Blocksperre für Heimfans


Insane Ultra und weitere Fangruppen von Eintracht Trier kritisieren den Polizeieinsatz anlässlich des Testspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern. Nach der Partie gab es eine Blocksperre für alle Heimfans. Die Fans von Eintracht Trier behalten sich rechtliche Schritte gegen den Einsatz vor.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Fans von Eintracht Trier:

Stellungnahme zu den fragwürdigen Vorgehensweisen der Trierer Polizei bei Heimspielen unserer Eintracht

Eintracht Trier - 1. FC Kaiserslautern, ein Testspiel vor rund 1200 Zuschauern. Auf Lauterer Seite rund 300 Gästefans im Auswärtsblock. Ein entspannter Nachmittag ohne Vorfälle, ohne gegnerische Ultras bzw. Anhänger, die die Polizei auf den Plan hätten rufen müssen. Ein Spiel der langweiligeren Sorte, ohne Stimmung, organisierten Support, geschweige denn Emotionen. Ein lauer Kick, den man gemütlich in der Ostkurve verfolgte.

Doch leider sorgte die Trierer Polizei nach dem Spiel zum wiederholten Male durch fragwürdige Maßnahmen für eine aggressive Grundstimmung unter den Fans und provozierte wieder einmal Konfliktpotenzial, das sicherlich zu vermeiden war.

Am vergangenen Samstag kam es nach dem Testspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern leider zum dritten Mal seit der Sommerpause zu einer Blocksperre für Teile der Eintracht Anhänger. Nach den Heimspielen gegen Wormatia Worms am 31. August 2012 und gegen die TuS Koblenz am 21. September, praktizierte die Polizei zum dritten Mal in dieser Saison diese fragwürdigen, eskalierenden und menschenunwürdigen Methoden, um zwei Fanlager voneinander zu trennen. Und wieder einmal scheint es keinen zu interessieren!

In der Vergangenheit echauffierten sich auch schon weitere Teile der Eintrachtfans, da man eine Zeit lang bei Heimspielen am Haupteingang aufgehalten wurde, bevor man das Stadion verlassen durfte. Diesen Plan sollte die Polizei dann aufgrund öffentlicher Kritik überdenken und so kreierte die Polizei einen neuen, durchaus penetranteren Plan, in dem sie Teile der aktiven Fanszene bis zu 50 Minuten in der Ostkurve auf eine äußerst aggressive, repressive und arrogante Art und Weise daran hinderte das Stadion nach dem Spiel zu verlassen. Dabei wurde auch keine Rücksicht darauf genommen, ob man im Regen stehen, ein Klo aufsuchen oder auf die Arbeit gehen musste. Auch war es den Herren in Grün - die meistens noch durch einen jüngeren und arroganten SKB animiert wurden - egal, ob man elementare Nahrung wie z.B Getränke zu sich nehmen konnte oder nicht. Des Weiteren ist diese Methode doch sehr suspekt, da es bundesweit einmalig ist, dass die Heimfans eine Blocksperre bekommen und sich die Anhänger der Gastmannschaft frei in der Stadt bewegen können. Doch leider gelten in Trier andere Gesetze, die noch keiner öffentlich hinterfragt hat. So entstanden leider bei den Spielen gegen Worms und Koblenz Szenen, die mehr als überflüssig waren. Tumulte, Beschimpfungen und Drohungen zwischen der Polizei und Teilen der Fans. All das wäre vermeidbar gewesen. Genau wie daraus resultierende Stadionverbote.

Doch weder unser Verein, noch das örtliche Fanprojekt haben bis dato diese Methoden öffentlich hinterfragt, worüber wir uns sehr enttäuscht zeigen. Zwar wurde sich hinter den Kulissen mehrmals beschwert, dass es zu solchen Aktionen seitens der Polizei kam, doch leider hat noch keiner Flagge gezeigt und sich für ein elementares Grundrecht der eigenen Fans stark gemacht, geschweige denn den Kontakt zur Polizei gesucht um solche Praktiken endgültig abzuschaffen und endlich das umzusetzen, was bundesweit gemacht wird: Blocksperren für Gästefans und freie Bewegung für die Heimfans. Ob einige Herren in unserem Verein das Ganze auch noch so gelassen sehen würden, wenn sie selber betroffen wären und die Sponsoren das Stadion nicht verlassen dürften, ist nur eine Frage von vielen, die man sich stellen kann. Was wäre wenn zig VIP-Gäste durch solche Methoden nicht ins VIP-Zelt kämen? Würde man dann auch noch so entspannt bei dieser Problematik agieren?

Es kann nicht sein, dass man schweigt und wegguckt, weil man selber von dieser Angelegenheit nicht betroffen ist, obwohl diese Probleme nach Heimspielen durchaus bekannt sind. Wer menschenwürdigen Respekt und ein faires Miteinander fordert, sollte sich auch öffentlich dafür stark machen, nicht ständig wegschauen und nicht vor der örtlichen Polizei in die Knie gehen.

Wir, Insane Ultra, fordern unseren Vorstand, unseren Geschäftsführer, unsere Geschäftsstellenleiterin und unseren Fanbeauftragten, sowie das örtliche Fanprojekt umgehend auf, sich endlich öffentlich in dieser Angelegenheit für die eigenen Fans, das Rückgrat des Vereins, stark zu machen. Sich zu positionieren und nicht weiter wegzugucken, wenn solche menschenunwürdige Methoden seitens der Polizei praktiziert werden. Wir hoffen, dass endlich die Leute, die sich für eine starke Fankultur und respektvolles Miteinander stark machen sollten, reagieren werden und ihre Aufgaben dann auch selbstbewusst ausführen.

Wir werden in den nächsten Tagen über einen Fananwalt prüfen lassen, inwieweit wir uns als Gruppen gegen solche Praktiken wehren können. Das Maß ist endgültig voll! Die Zukunft wird zeigen, wie lange wir uns dieses Spielchen noch gefallen lassen werden. Denn wer es durch solche Methoden auf die Spitze treibt, sollte sich nicht über kreative und konkrete Antworten wundern. Irgendwann ist auch unsere Geduld am Ende.

Insane Ultra

Bonkers

Supporters Club Trier 01

Suburbia Rebels

Fanclub Wittek

Reisetruppe Delikat

Fanfotos SV Eintracht Trier 05




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