Weil Fans von Werder Bremen am Samstag beim Heimspiel gegen Ingolstadt zwei Pyroshos in der Ostkurve des Weserstadions zeigten und sich zuvor unter großen Fahnen vermummten, will Bremens Innensenator Ulrich Mäurer nun große Fahnen im Weserstadion verbieten.
Dadurch will Mäurer zudem verhindern, dass wie am vergangenen Samstag wieder Plakate mit der Aufschrift „Bullenscheine“ gezeigt werden. Mäurer macht Ultras von Werder Bremen zudem für Aktionen gegen Bremer Polizisten verantwortlich: „Nach dem Spiel wurden die Ultras wie üblich durch das Fan-Kontakt-Team der Bremer Polizei begleitet. Hierbei wurde das Auto der Polizisten aus der Menge heraus beworfen. Im weiteren Verlauf wurde ein Fanbegleiter durch mehrere Ultras angesprochen und mit den Worten 'verzieh dich, Alter, oder du bist gleich der Nächste', bedroht, heißt es in der Pressemitteilung des Innensenators.
„Die Hetzkampagne gegen Polizisten ist unerträglich. Fanbegleiter zu attackieren ist zudem ein absolutes Tabu ebenso wie der Einsatz der hochgefährlichen Bengalos. Solche unverantwortlichen Rituale in einem Stadion müssen aufhören", erklärt Mäurer darin.
Ob das Verbot von großen Fahnen und Spruchbändern tatsächlich Pyroshows verhindern würde, ist mehr als fraglich. Besonders bei Heimspielen ist eine so penible Kontrolle aller Ostkurvengänger , damit zum Beispiel Schwenkfahnen nicht in die Kurve gelangen, kaum möglich. Zudem würde nach dem Choreo-Verzicht der Wanderers (Faszination Fankurve berichtete) der letzte optische Support von Werder Bremen Fans verloren gehen. Daran dürfte auch Werder Bremen kein Interesse haben, vor allem weil dadurch in keinster Weise sichergestellt werden würde, dass keine Pyroshows mit in der Ostkurve zu sehen sind. Zudem würde es der Empfehlung des DFB wiedersprechen, solche Fanmaterialien selbst für Gästefans grundsätzlich zu erlauben. Werder Bremen entscheidet letztlich auch darüber, ob große Fahnen erlaubt bleiben oder nicht und eben nicht der Innensenator. Letztlich bleiben die Forderungen von Mäurer ein verzweifelter Versuch Pyrotechnik in den Kurven zu verhindern. Dies wird seit Jahren schon in zahlreichen Gästeblöcken versucht, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Woche für Woche sind in Deutschland Pyroaktionen zu sehen, ohne dass nennenswert Pyrozünder überführt werden. Ein Lösung des Konflikts zwischen Sicherheitsbehörden und Ultras könnte durch die Wiederaufnahme von Gesprächen zur Legalisierung von Pyrotechnik erreicht werden, wodurch das kontrollierte Abbrennen von geprüfter Pyrotechnik erlaubt werden könnte, wie es in anderen europäischen Länder üblich ist. (Faszination Fankurve, 06.12.2016)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
