07.01.2021 - VfB Stuttgart

„Bricht erneut mit Versprechen, Erwartungen & Beschlüssen“


Der gewählte Fan-Ausschuss des VfB Stuttgart, der als repräsentatives Bindeglied zwischen den einzelnen Fan-Gruppen und dem Vorstand fungiert und den Vorstand in wichtigen Fanangelegenheiten beraten soll, hat sich zum aktuellen Machtkampf beim VfB zu Wort gemeldet.

Thomas Hitzlsperger, Vorstandsvorsitzender der VfB Stuttgart 1893 AG, äußerte zuletzt öffentlich Kritik an VfB Stuttgart-Präsident Claus Vogt, der darauf mit einer eigenen Stellungnahme reagierte (Faszination Fankurve berichtete).

Zu diesem Konflikt hat sich nun auch der Fan-Ausschuss, der in dieser Zusammensetzung 2018 gewählt wurde, geäußert. Der Fan-Ausschuss sei über die aktuelle Situation maßlos enttäuscht. Die Fanvertreter und Vertreterinnen in dem Ausschuss sehen durch die Vorgänge der vergangenen Tage das bisherige Zusammenspiel zwischen e.V. und AG beim VfB Stuttgart bedroht, das bei der Ausgliederung ein zentrales Versprechen gewesen sei. Sollte Hitzlsperger auch noch Präsident beim VfB Stuttgart e.V. werden, sieht der Fan-Ausschuss die Gewaltenteilung in Gefahr. (Faszination Fankurve, 07.01.2020)


Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme vom Fan-Ausschuss zur aktuellen Situation in Stuttgart:

Die Fanvertreterinnen und Fanvertreter des VfB-Fanausschusses zur aktuellen Situation rund um den VfB Stuttgart

Mit etwas zeitlichem Verzug und nach zahlreichen Gesprächen in unseren Bezugsgruppen sind wir zu der Entscheidung gekommen, uns öffentlich zu äußern. Durch die Geisterspiele sind die Möglichkeiten der Fans, die Geschehnisse zu kommentieren und in die Debatte einzugreifen leider stark eingeschränkt. Dem wollen wir nun versuchen etwas entgegenzuwirken.

Über die jetzt eingetretene Situation sind wir maßlos enttäuscht. Fans und Mitglieder werden zwischen Kampagne und Gegenkampagne zerrieben, mit durchgesteckten Infos oder zweifelhaften Vorwürfen aufgehetzt und durch Sympathien gespalten. Als würde das nicht ausreichen, werden immense Drohkulissen errichtet. Sollte nicht exakt das passieren was eine Konfliktpartei wünscht, steht nicht weniger als die Existenz des VfB Stuttgart auf dem Spiel. Alles in einer Zeit, in der ihr VfB-Erlebnis rein virtuell geworden ist. Lagerübergreifend erleben wir große Frustration, die vielen Menschen nun auch noch die Freude an der Mannschaft nimmt.

Im Rahmen seiner ungebührlichen Attacke auf den Aufsichtsratsvorsitzenden sieht sich der Vorstandsvorsitzende als couragierter Kämpfer für den kompletten Vorstand, Teile des Aufsichtsrats, des e.V. Präsidiums und des Vereinsbeirats des e.V. Genannte Gremien scheinen dies zu billigen, denn ein öffentliches Wort der Rückendeckung für den gewählten Repräsentanten der Mitglieder ist nicht zu vernehmen. Dabei wäre dies dringend angebracht, um weiteren Schaden vom VfB abzuwenden. Das Vertrauen vieler Fans und Mitglieder hat man sowieso erstmal wieder komplett verloren und dies gerade zu einem Zeitpunkt, an dem die Organisationsstruktur des VfB Stuttgart geklärt schien und es diese professionell auszufüllen galt. Das Ansinnen, den Vorstandsvorsitzenden der AG zum Präsidenten des e.V. zu machen, verschärft den Konflikt noch weiter. Das bisherige Zusammenspiel zwischen e.V. und AG war ein zentrales Versprechen der Ausgliederung, die entsprechenden Bild- und Videodokumente kursieren in den sozialen Netzwerken. Diese gewünschte Gewaltenteilung wieder aufzuheben und durch eine neuartige und abstruse Doppelfunktion zu ersetzen, bricht erneut mit Versprechen, Erwartungen und Beschlüssen. Zudem steht dieses gewünschte Machtzentrum im Verdacht, die Ermittlungen in der Datenaffäre zu beenden oder zumindest eingrenzen zu können. Alle Beteiligten täten gut daran, die im Raum stehenden Vorwürfe endlich mit Nachdruck aus der Welt zu schaffen, anstatt ständig neue zu erheben. Vor diesem Hintergrund sehen wir die kommende Mitgliederversammlung im März kritisch. Die Mitglieder sollten nicht über im Raum stehende Vorwürfe entscheiden müssen, ebenso wird eine Onlineversammlung ein weiterer Streitpunkt werden. Wir hoffen der Vereinsbeirat kommt hier seiner Verantwortung nach und prüft eine Verlegung in die wärmeren Monate.

Hinter diesen Zeilen steckt unser ausdrücklicher Wunsch, dass der VfB Stuttgart dringend in ruhigere Fahrwasser kommen muss. Mit Hauruck Strukturänderungen, Schlammschlachten, ungeklärten Vorwürfen und nicht aufgearbeiteten Affären wird das aber nicht möglich sein

Fanfotos VfB Stuttgart




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