29.11.2013 - SC Freiburg

Brief an einen der Freiburger Vorsänger


- Das Spruchband von dem im Brief die Rede ist wurde von mehreren Dutzend Personen auf den Stufen der Nordtribüne hochgehalten. Jeder, der schon mal in einem Fußballstadion auf der Fantribüne stand weiß, dass es für eine einzelne Person meist unmöglich ist den Inhalt eines von mehreren Personen hochgehaltenen Spruchbandes zu kennen. Ob dies bei besagtem Spruchband der Fall gewesen ist oder nicht wissen wir nicht. Noch viel weniger kann dies aber das Amt für öffentliche Ordnung oder die Freiburger Polizei wissen. Von daher zeugt es von absoluter Naivität dieser Behörden eine bestimmte Person dafür zur Verantwortung zu ziehen. Das Spruchband war übrigens auf die Aussage der Marketingabteilung des SC Freiburg zu Klatschpappen bezogen. Inwieweit der Inhalt so dramatisch ist, dass hier die Behörden einschreiten müssen halten wir zudem für sehr fraglich.

- Wir wissen nicht ob es stimmt, dass der Adressat des Briefes den über 100 Meter entfernten Stuttgarter Fans tatsächlich einen ausgestreckten Mittelfinger gezeigt hat. Sollte dies so gewesen sein, ist dies sicherlich nicht die feine englische Art. Andererseits sollte man gerade von den szenekundigen Beamten der Freiburger Polizei erwarten, dass sie so eine Geste enstsprechend einordnen können. Wenn jeder, der im Stadion schon mal einen Stinkefinger gezeigt hat dafür zur Rechenschaft gezogen werden würde, wäre das Dreisamstadion bald nicht mal mehr halb voll. Ist es fehlendes Fingerspitzengefühl der Polizei oder wird hier etwa mit zweierlei Maß gemessen um gewisse Personen zu schikanieren?

- Einen Fangesang in dem “Schwule Schwaben” drin vorkommt kennen wir nicht. Wir können uns auch nicht daran erinnern etwas in der Art beim Spiel gegen Stuttgart oder bei irgendeinem anderen Spiel des SC Freiburg vernommen zu haben. Zudem sind homophobe Gesänge in der aktiven Fanszene in Freiburg zum Glück seit langem verpönt, so dass es absolut ausgeschlossen ist, dass ausgerechnet der Vorsänger solche Gesänge von sich gegeben hat.

Aus unserer Sicht sind die Vorwürfe haltlos und von der Polizei frei erfunden oder zumindest falsch aufgenommen worden. Umso trauriger ist es, dass andere Behörden wie das Amt für Öffentliche Ordnung solche Anschuldigungen ungeprüft übernimmt. Der Brief zeigt jedenfalls einmal mehr, wie die Freiburger Fanszene in der Polizei offensichlich keinen Freund und Helfer, sondern einen Gegner hat, der mit allen Mitteln gegen die Fan- und Ultrakultur kämpft. Leider scheinen sie dabei auch vor der Verbreitung von Unwahrheiten nicht zurückzuschrecken.

Hier geht es zum Brief. (Faszination Fankurve, 29.11.2013)

Fanfotos SC Freiburg




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