01.02.2007 - Zuschauerstudie

Bund studierte Fußballfans


"Die Wandlung des Zuschauerverhaltens im Profifußball - Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen" heißt eine dreiteilige Studie, die das Bundesinstitut für Sportwissenschaft in Auftrag gab. Die Ergebnisse wurden gestern vorgestellt.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat ein sechsköpfiges Forscherteam des Instituts, es gehört zum Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums, an der Studie gearbeitet. Beratend zur Seite standen unter anderem Thomas Schneider, mittlerweile Fanbeauftragter der DFL, Dr. Alfred Sengele vom DFB und Ex-Profi Holger Hieronymus. Für langjährige Stadiongänger dürften die Ergebnisse allerdings keine gravierende Neuigkeit darstellen:

In Abschnitt Eins beschäftigt sich die Studie, die auch in Buchform vorliegt, mit der deutschen Ultraszene. Danach handelt es sich bei Ultras um Menschen, die die Vereinsgeschehnisse zu ihrem Lebensmittelpunkt erklären. Als Feindbilder der Ultras werden die Polizei, Fußballverbände und Medien ausgemacht.

Der zweite Teil wagt eine Bestandsaufnahme des Verhältnisses und der Zusammenarbeit von Polizei und Fanprojekten. Lediglich in der Zielsetzung friedliche Fußballspiele durchzuführen bestehe grundsätzliche Einigkeit.

Der abschließende dritte Abschnitt geht auf die Probleme Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus im Fußball ein, lässt dabei die Entwicklung von Gegenstrategien aber nicht außer Acht. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass ein Rückgang von sicht- und hörbarem Verhalten in den Stadien zu verzeichnen ist und sich die Aktivitäten auf die An- und Abfahrtswege verlagert haben. Außerdem arbeite die rechte Szene verstärkt mit Codes. (Faszination Fankurve, 1.2.2007)