05.08.2018 - Bochum/Köln

Chaos-Intro, Pyroshow & fortgesetzter Protest


Der VfL Bochum empfing am gestrigen Mittag den Absteiger vom 1. FC Köln im heimischen Ruhrstadion. Die mitgereisten Fans des 1. FC Köln leiteten die Partie mit einem Chaos-Intro, das aus Luftschlagen, Konfetti, Fahnen sowie Bengalischen Fackeln und Rauch bestand, ein. Auf Heimseite setze sich der Protest fort.

Seitdem sich die Mitglieder des VfL Bochum für die Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft entschieden haben und damit grundsätzlich den Weg für einen Investoreneinstieg beim VfL Bochum ebneten, befinden sich die Ultràgruppen Melting Pott und Ultras Bochum im Protest. Wie schon in der Rückrunde der vergangenen Saison fanden sich die Bochumer Ultras auch beim gestrigen Spiel gegen Köln nicht in der Ostkurve ein. Stattdessen platzierte sich eine dreistellige Anzahl Bochumer Ultras in Block I auf der Haupttribüne des Ruhrstadions, von wo aus das Heimspiel gegen Köln weitestgehend anteilnahmslos verfolgt wurde. Beim eingespielten Bochum-Song von Herbert Grönemeyer beteiligten sich die Bochumer Ultras vor Anpfiff noch an den Gesängen und der Schalparade. Zudem wurde vor Anpfiff in Block A auf der Gegengerade von anderen VfL-Fans eine Blockfahne im blau-weißen Streifenmuster hochgezogen. Im weiteren Spielverlauf blieben die Bochumer Ultras bis auf kleine Ausnahmen komplett still.


Die mitgereisten Kölner Fans, denen offiziell eine Kontingent von etwa 3.000 Tickets zugesprochen wurde, zeigten vor Anpfiff ein Chaos-Intro mit Konfetti, Fahnen und Luftschlangen-Shootern. Dazu wurde ein Spruchband mit der Aufschrift „Su lang dat Füer en uns brennt weed dä FC Kölle nit ungerjonn“ (So lange das Feuer in uns brennt, wird der FC Köln nicht untergehen) präsentiert. Untermalt wurde die Aktion mit einigen Bengalischen Fackeln sowie Rauch in den Vereinsfarben der Domstädter. Neben der üblichen Zaunbeflaggung der Kölner Fan- und Ultràszene fand gestern auch ein „Hooligans Dortmund“-Zaunfahne ihren Weg an den Zaun im Gästeblock. Offenbar unterstützten einige sportlich orientierte BVB-Fans ihre Kölner Freunde im nahegelegenen Bochum. Direkt daneben hing zudem eine neue Zaunfahne mit „Sport frei“-Schriftzug und Kölner Stadtwappen.


Der Südkurve 1. FC Köln e.V. hatte alle Gästefans dazu aufgerufen, sich ab 10:15 Uhr am Hauptbahnhof in Bochum einzufinden. Von dort ging es in einem Fanmarsch zum Ruhrstadion. Während des Marsches wurde bereits vereinzelt Rauch gezündet. Im Stadion waren letztlich mehr als doppelt so viele Kölner anwesend, als das offizielle Ticketkontingent der Fans der Domstädter groß war. Weit über 3.000 Kölner Fans gelang es somit, sich über den Mitgliederverkauf des VfL Bochum mit Tickets für die Partie in Bochum einzudecken. Der VfL Bochum verkaufte die Tickets für das Heimspiel gegen Köln lediglich an Vereinsmitglieder und Dauerkarteninhaber, die jeweils bis zu vier Tickets kaufen durften.

Durch den fortgesetzten Protest der Bochumer Ultràszene gab es auf Heimseite keinen organisierten Support. Die Ostkurve machte sich nur ganz vereinzelt durch Schlachtrufe bemerkbar, die vor allem bei vermeintlichen Schiedsrichter-Fehlerscheinungen ertönten und sich weitestgehend gegen das Schiedsrichtergespann richteten.


26.600 Zuschauer im ausverkauften Ruhrstadion (aus Sicherheitsgründen wurde die Kapazität reduziert) sahen gestern, wie der 1. FC Köln kurz vorm Halbzeitpfiff durch ein Eigentor von Leitsch unverdient mit 1:0 in Führung ging. In der 2. Halbzeit zeigten die Hausherren vom VfL Bochum eine schlechtere Leistung, als in der 1. Halbzeit und kassierten nach einer weiteren Viertelstunde ein Tor von Czichos zum 2:0 Endstand, weshalb die Gästefans nach Abpfiff lautstark mit der eigenen Mannschaft feiern konnten. (Faszination Fankurve, 05.08.2018)

Intro der Gästefans im Video:​

Tumulte am Eingang zum Gästeblock:​