15.09.2018 - Hamburg/Heidenheim

Choreo, Hooligan-Plakat & Stadionverbote für HSV-Ultras


Im Volksparkstadion empfing der Hamburger SV heute den 1. FC Heidenheim. Einige Ultras des HSV konnten das Spiel nicht besuchen, weil die HSV Fußball AG in der vergangenen Länderspielpause Stadionverbote gegen die eigenen Ultras aussprach. Auch zwei der Vorsänger sind davon betroffen.

Die Ultràgruppe Poptown Hamburg machte die Aussprache der Stadionverbote durch den HSV wegen der Vorfälle beim Abstiegsspiel gegen Borussia Mönchengladbach heute im Spieltagsflyer beim Heimspiel gegen Heidenheim öffentlich. Demnach wird den betroffenen Ultras vorgeworfen, „das Zünden von Pyrotechnik unterstützt“ und sich „vor der Pyroaktion vermummt“ zu haben. Die Stadionverbote sollen ausgesprochen worden sein, obwohl gegen die meisten davon betroffenen Ultras noch nicht mal Ermittlungsverfahren geführt werden.

„Dass die Polizei sich ihrer Sache nicht so sicher ist, wird dadurch deutlich, dass gegen das Gros der mit Stadionverbot Belegten kein Ermittlungsverfahren läuft. Es entsteht der Eindruck, dass die Polizei und die AG der wirklichen 'Täter' nicht habhaft werden kann und sich deswegen willkürlich Personen raus sucht, die in der Nähe der Aktion standen. Es scheint dabei vor allem langjährige Gruppenmitglieder, welche durch besonderes öffentliches Engagement auffallen, zu treffen. So sind zum Beispiel zwei unserer Vorsänger betroffen, weswegen beim Spiel gegen Heidenheim auch zwei Vorsängerposten erstmal leer bleiben werden“, hieß es dazu von Poptown Hamburg. Die Stadionverbote sollen für die Dauer von drei Jahren ausgesprochen worden sein. Die Ultras von Poptown fordern den eigenen Verein auf, das von der aktiven Fanszene entwickelte Konzept zur Änderung der Stadionverbotskommission zu akzeptieren, da die Einschaltung der Kommission in ihrer jetzigen Form nur eine „Alibifunktion“ erfülle.


Im Gästeblock war beim heutigen Zweitligaspiel eine Choreografie zu sehen, die unter dem Motto „Scheißegal wie weit, ob es stürmt oder schneit,...“ stand. Zu sehen gab es dabei ein Segelschiff mit einer Fahne in den Vereinsfarben des 1. FC Heidenheim und einen Leuchtturm. Durch blaue Blockfahnen und Wellen am Rand des Gästeblock wurde das Meer dargestellt.


Hooligans des Hamburger SV provozierten vor dem anstehenden Hamburger Stadtderby erneut mit einem Spruchband in Richtung FC St. Pauli. Nachdem HSV-Hools FC St. Pauli-Fans beim Heimspiel gegen Bielefeld bereits mit dem Spruch „Stellt euch endlich unsrer Gier - 100 ihr: 100 wir“ zu eine verabredeten Auseinandersetzung aufforderten (Faszination Fankurve berichtete), folgte gegen Heidenheim ein Plakat, auf dem „Happy Hauer 2 für 1 - Ihr könnt 100 und wir 50 sein!“ geschrieben stand. Die HSV-Hooligans gaben damit an, sich auch in Unterzahl gegen Fans des FC St. Pauli stellen zu wollen, die an einer Auseinandersetzung interessiert sind.


Nach einer torlosen ersten Halbzeit vor 45.379 Zuschauern gingen die Gäste aus Heidenheim in der 64. Minute in Führung. Anschließend erzielte Lasogga innerhalb von acht Minuten einen Hattrick. In der 89. Minute fiel noch der Anschlusstreffer zum 3:2, was gleichzeitig den Endstand bedeutete. (Faszination Fankurve, 15.09.2018)