18.11.2018 - Brandenburg/Cottbus

Choreo, Intro, Plakate & Aktion gegen Nazis im Landespokal


In Brandenburg an der Havel kam es gestern im Werner-Seelenbinder-Stadion zum brandenburgischen Landespokal-Viertelfinale zwischen dem Brandenburger SC Süd und dem FC Energie Cottbus. Beide Fanlager zeigten vor Anpfiff des Spiels Intros und die Heimfans organisierten noch eine Aktion gegen Nazis.

„Nobody said it would be easy“ (Keiner hat sagte, dass es leicht wird) war während des Intros im Gästeblock der mitgereisten Energie Cottbus-Fans zu lesen. Dazu wurden zahlreiche Doppelhalter und Fahnen präsentiert.

Die Brandenburger SC Süd-Fans zeigten hingegen eine Choreografie, die unter dem Motto „Steig auf roter Adler“ stand. Bei der Aktion war ein Adler mit „Nullfünf“-Schriftzug, dem Gründungsjahr des Vereins ebenso zu sehen, wie rot-weiß-rote Zettel. Mit einem „Stoppt das neue Polizeigesetz!“-Plakat sprachen sich die BSC-Fans zudem noch gegen das neue Polizeigesetz aus, wie es in Brandenburg geplant ist. Mit „Hände weg vom Slawendorf!“ schaltete man sich zudem in eine lokale Debatte über den Erlebnisort „Slawendorf“ in Brandenburg ein, der auch mit der Hilfe von zahlreichen Ein-Euro-Jobbern als Nachbildung eines slawischen Dorfes von vor 1.000 Jahren geschaffen wurde. Nun wird über ein Abriss bzw. Umzug des Dorfes diskutiert, das möglicherweise einem Hotelneubau weichen soll.

Zudem zeigten die BSC-Fans noch ein Plakat auf dem „Absturz des Bösen! FCK NZS“ geschrieben stand. Dahinter wurden Schilder mit Ku-Klux-Klan-Fuguren hochgehalten. Hintergrund dieser Aktion waren Energie Cottbus-Fans, die den Aufstieg in der 3. Liga zum Ende der vergangenen Saison mit einer „Aufstieg des Bösen“-Fahne und Ku-Klux-Klan-Kleidung feierten und damit ihre rechtsradikale politische Ausrichtung zum Ausdruck brachten.

Im Gästeblock gab es nach Abpfiff hingegen noch eine gemeinsame Aktion von Energie Cottbus-Fans und den eigenen Spielern. Gemeinsam hielten Mannschaft und Fans ein Spruchband hoch, auf dem „Grüße ins Energielazarett - Kommt schnell zurück!“ geschrieben stand. Das Plakat richtete sich an die vielen verletzten Spieler des Drittligisten, der in Brandenburg ohne einige Leistungsträger antreten musste.

Auf dem Rasen brachte Orlos den Oberligisten in der 14. Minute mit 1:0 in Führung, doch schon zwei Minuten später glich Scheidhauer für den Drittligisten aus. In der 2. Halbzeit sicherte sich Energie Cottbus durch Tore von Rangelov (51. Minute) und Viteritte (68. Minute) den Einzug ins Landespokal-Halbfinale. (Faszination Fankurve, 18.11.2018)