24.09.2018 - BSC/BMG

Choreografie & Provokationen bei Hertha gegen Gladbach


Im Berliner Olympiastadion empfing Hertha BSC am Samstagnachmittag Borussia Mönchengladbach. Weil Mönchengladbacher Ultras mittlerweile auch öffentlich eine Freundschaft zu Ultras vom 1. FC Union Berlin gab es bei dem Bundesliga-Spiel mehrere provokante Plakate zu sehen.


Die Ultras von Sottocultura organisierten einen eigenen Sonderzug, der vom Niederrhein nach Berlin zum Spiel bei Hertha fuhr. Im Gästeblock des Olympiastadions wurde dann nochmals der 30. Geburtstag vom FPMG Supporters Club mit einer Choreografie gefeiert. Erst vor einer Woche gab es dazu ein Chaos-Intro in der Nordkurve des Borussia-Parks (Faszination Fankurve berichtete). Am 06. September 1988 wurde der FPMG Supporters Club, damals noch unter dem Namen Fanprojekt Mönchengladbach, in Berlin gegründet. Am Samstag war deshalb im Gästeblock im Olympiastadion der Spruch „Fanprojekt MG gegründet an der Spree“ zu lesen. Dazu wurden schwarz-weiß-grüne Fähnchen geschwenkt.


In der Ostkurve freute man sich hingegen, dass die Frank Zander-Einlaufhymne „Nur nach Hause“ nach Fanprotesten wieder fest im Vorprogramm verankert ist. „Und vergesst es nie: Im Herzen dieser Kurve ertönt auf ewig dieses Lied!“ war dazu auf einem Plakat zu lesen.

Die Hauptstadtmafia zeigte zudem mal wieder ein Spruchband in Richtung Paul Keuter, der Digitalchef bei Hertha BSC ist. „In Berlin kannst du alles sein - auch arbeitslos - Keuter raus!“, war darauf in Anspielung auf die „In Berlin kannst du alles sein. Auch Herthaner“-Werbekampagne von Jung von Matt.


Beide Fanszenen beteiligten sich zudem mit „Wir brauchen keine gekaufte EM, sondern Veränderungen!“ am bundesweiten Aktionsspieltag, der ein Gegengewicht zum vom DFB ausgerufenen „United by Football“-Aktionsspieltag sein sollte. In diesem Zusammenhang war auch das „United by Money. Korrupt im Herzen Europas.“-Spruchband im Gästeblock zu verstehen.


Nachdem eine Zaunfahne der Mönchengladbacher Ultràgruppe Sottocultura beim Auswärtsspiel von Union Berlin erstmals öffentlich über der Zaunfahne HammerHearts hing, machten die Union Berlin-Ultras die Freundschaft nach Mönchengladbach öffentlich und thematisierten dabei auch die Probleme, die andere Union-Fans mit dieser Freundschaft haben (Faszination Fankurve berichtete). Aus diesem Grund zeigte die Hauptstadtmafia am Samstag ein Spruchband, auf dem „Hammerherzen und Ottos: Freundschaft in Erklärungsnot? Von Kutten gibt's Kontaktverbot!“ geschrieben stand. Zum gleichen Thema war in Anspielung auf die Liedzeile „Wer lässt sich nicht vom Westen kaufen?“ aus der Vereinshymne von Union Berlin in der Ostkurve von Hertha BSC der Spruch „Ihr lasst euch nicht vom Westen kaufen, aber stolz mit Wessis saufen?!“ zu lesen, der ebenfalls auf die Freundschaft zwischen Union- und Mönchengladbach-Fans anspielte. Im Bereich der Hooligangruppe Kaliber 030 wurde zudem ein Plakat mit „Macht euch g'rade!“-Aufschrift präsentiert. Das in Rot gehaltene „euch“ machte deutlich, dass man eine Auseinandersetzung mit Union Berlin-Fans will. Der Zweitligist aus Berlin-Köpenick war am Samstag bei Arminia Bielefeld zu Gast. Union-Fans konnten somit nicht beide Spiele besuchen. (Faszination Fankurve, 24.09.2018)