24.02.2019 - Babelsberg/Lok Leipzig

Choreografie & Pyroshow bei Babelsberg gegen Lok Leipzig


Im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam kam es am Freitagabend vor 2.408 Zuschauern zum Regionalliga-Nordost-Spiel zwischen dem SV Babelsberg 03 und Lokomotive Leipzig. Das Filmstadt Inferno leitete die Partie im Exil im Ostblock mit einer Choreografie ein.

Wegen Konflikten innerhalb des Babelsberger Fanlagers zogen das Filmstadt Inferno in der Hinrunde in den Osten des Karl-Liebknecht-Stadions (Faszination Fankurve berichtete). Dort lautete das Motto einer Choreografie nun „Der Kurs steht auf Nord“, womit die Nordkurve Babelsberg gemeint gewesen sein dürfte, die vom Filmstadt Inferno zuletzt verlassen wurde. Bei der Choreografie, bei der ein Kompass als Blockfahne hochgezogen wurde, wanderte ein Schiff langsam in Richtung Nordkurve Babelsberg, die auf der Gegengerade beheimatet ist.


Im Gästeblock fragten Lok-Fans sich derweil, ob Aussagen gegen Sachsen nicht auch diskriminierend seien und deshalb von antirassistischen Fanszenen nicht getroffen werden dürften. „Scheiß Sachsen?! Sächismus is keen Fangesang?!“, war dazu auf einem wohl nicht ganz Ernst gemeinten Spruchband der Lok-Fans zu lesen.


Auch das Filmstadt Inferno zeigte zwei Spruchbänder. „Kümmer dich mal um deine Nazibullen, du WindBEUTHel“, war auf dem ersten Plakat zu lesen, das sich an Hessens Innenminister Beuth richtete, der im Zusammenhang mit einem umstrittenen Polizeieinsatz am Donnerstag vor der Nordwestkurve Frankfurt steht (Faszination Fankurve berichtete). Zudem bezieht sich der Spruch auf zuletzt aufgedeckte rechte Vorfälle innerhalb der hessischen Polizei.

In der zweiten Halbzeit zeigten das Filmstadt Inferno noch ein Spruchband zum 40. Jubiläum der iranischen Revolution. „Wer den Mullahs gratuliert, hat Blut an den Händen! 40 Jahre sind 40 zu viel, Solidarität mit der Revolte im Iran!“, stand darauf geschrieben.


Mitte der zweiten Halbzeit zeigten Lok Leipzig-Fans im Gästeblock noch eine Pyroshow, bei der blinkende Stroboskope gezündet wurden. Vereinzelt sollen Lok-Fans gestern auch durch „Arbeit macht frei – Babelsberg 03“-Gesänge negativ aufgefallen sein und damit auf eine Inschrift vorm Konzentrationslager in Auschwitz angespielt haben. Die Hausherren gingen am Freitagabend bereits nach fünf Minuten in Führung und gewannen letztlich mit 3:0. (Faszination Fankurve, 24.02.2019)