18.08.2017 - SC Freiburg

Choreografie der Corrillo Ultras verboten


Die Corrillo Ultras wollten eigentlich am Sonntag beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt eine Choreografie auf der Nordtribüne im Dreisamstadion zeigen, doch der Vorstand des eigenen Vereins hat dies für die nächsten Heimspiele untersagt, weshalb die Kurvenshow nicht stattfinden kann.

„Seit einigen Jahren gehört es zum ersten Liga-Heimspiel der Saison dazu, dass es auf der Nordtribüne eine größere Choreo gibt. Diese Saison werden wir zum Heimspielauftakt keine solche Aktion durchführen. Der Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V. hat uns überraschend ein Verbot von Choreos, Fahnen und sämtlicher Fanaktionen für die nächsten Heimspiele auferlegt. Als Grund für die Verbote wurde uns eine unangemeldete Choreo im Möslestadion beim Heimspiel der zweiten Mannschaft am 34.Spieltag der letztjährigen Oberliga-Saison genannt. Ein weiterer Anlass ist unsere Choreo beim Heimspiel gegen Ingolstadt im Mai, die mit etwas rotem Rauch garniert wurde“, heißt es in der Stellungnahme von Corrillo zur Begründung des Choreografie-Verbots.


Laut Angaben der Natural Born Ultras (NBU) hat der SC Freiburg auch den Einsatz von Fanutensilien verboten „Diese Woche hat der SC Freiburg wegen der gezeigten Pyroshow in Ljubljana mehren Fangruppen 'den Einsatz von Fanutensilien durch Gruppenmitglieder' bei Heimspielen der Profimannschaft gegen Frankfurt, Dortmund und Hannover sowie bei den Spielen der Amateure im Möslestadion bis Ende September schriftlich untersagt. Dies geschieht – so der Verein – fürsorglich für seine Zuschauer und Mitarbeiter da das Risiko von Personenschäden nicht in Kauf genommen werden kann“, heißt es in der Stellungnahme der NBU. Einen Stimmungsboykott soll es aber nicht geben.

Die SC Freiburg Ultras können das Verbot nicht nachvollziehen und sehen darin eine Aktion des eigenen Vereins, die auf Druck von DFB und DFL umgesetzt wird. Die Dialogbereitschaft und die Ankündigung des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel, vorerst auf Kollektivstrafen verzichten zu wollen, nehmen die Corrillo Ultras des SC Freiburg unter diesen Umständen nicht ernst. Die Corrillo Ultras rufen deshalb zum Protest gegen die Verbände auf. Auf die lautstarke Unterstützung der eigenen Mannschaft soll dabei aber nicht verzichtet werden: „Warum also diese unsinnigen Verbote? Die Ursache ist bei DFB und DFL zu suchen. Diese setzen die Vereine unter immer stärkeren Druck, selbst die geringsten Verstöße gegen die Richtlinien der Verbände mit Sanktionen gegen die eigenen Fans zu belegen. Bleiben diese aus, werden die von der Sportgerichtsbarkeit verhängten Strafen gegen die Vereine umso höher. Ziel ist es, eine Spaltung zwischen Fans und Vereinen herbeizuführen. Insbesondere Fangruppen, die sich kritisch zu der seit Jahren fortschreitenden negativen Entwicklung des Fußballs äußern sollen mundtot gemacht werden. Der Sport-Club Freiburg wird daher von den Verbänden gezwungen, sich selbst zu bestrafen. Die aktuelle Forderung von DFB-Präsident Grindel, auf Kollektivstrafen zu verzichten und mehr Dialog einzufordern, können wir unter diesen Umständen nicht ernst nehmen. Wir rufen deshalb alle Fans auf, am Sonntag lautstark unsere Mannschaft zu unterstützen! Der Protest muss sich im Kontrast dazu gegen die Verbände richten! Ebenso fordern wir aber auch vom Vorstand unseres Vereins, sich zu positiven Fanaktionen zu bekennen und gegenüber DFB und DFL dafür einzusetzen, die Eskalationsspirale durch überzogene Strafmaßnahmen nicht weiter anzudrehen“, heißt es von den Corrillo Ultras weiter. (Faszination Fankurve, 18.08.2017)

Fanfotos SC Freiburg




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